Nach tragischem Tod von Supertalent (†18): Spielerinnen bei erstem Match in Tränen aufgelöst

Chieri (Italien) - Wie schwer muss dieses Spiel für sie gewesen sein? Nur einen Tag nach der Beerdigung ihrer ehemaligen Mitspielerin Julia Ituma (†18) traten die Volleyballerinnen des italienischen Erstligisten Igor Gorgonzola Novara am Mittwoch wieder aufs Feld.

Julia Ituma (†18) starb vergangene Woche nach einem Fenstersturz in Istanbul während der Champions-League-Auswärtsreise ihres italienischen Vereins.
Julia Ituma (†18) starb vergangene Woche nach einem Fenstersturz in Istanbul während der Champions-League-Auswärtsreise ihres italienischen Vereins.  © Bildmontage: IMAGO / Gruppo LiveMedia, IMAGO / LaPresse

Fast exakt eine Woche, nachdem die größte Nachwuchshoffnung Italiens nach dem Champions-League-Halbfinale in Istanbul aus dem Fenster ihres Hotelzimmers gefallen und gestorben war, kehrte das Team in den Spielbetrieb zurück.

Eigentlich hätte die erste Partie des Play-off-Viertelfinales gegen Reale Mutua Fenera Chieri bereits am Sonntag steigen sollen, doch nach dem tragischen Tod wurde das Spiel auf Mittwoch verlegt.

Immer noch ist die genaue Todesursache unklar, doch vermutlich beschloss die talentierte Sportlerin in einer für sie emotional offenbar ausweglosen Situation, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen.

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Die Tochter nigerianischer Eltern wurde in Mailand geboren, am Dienstag fand sie dort auch ihre letzte Ruhe.

In einer bewegenden Trauerfeier nahmen ihre Familie, Freunde und Weggefährten Abschied von der 18-Jährigen. Ihr Sarg war mit weißen Rosen dekoriert, ihre Mama legte ein Trikot mit ihrer Rückennummer 15 auf die Blumen.

Volleyballerin Julia Ituma (†18): Am Dienstag wurde sie in Mailand beerdigt

Am Dienstag wurde die Verstorbene in Mailand beigesetzt.
Am Dienstag wurde die Verstorbene in Mailand beigesetzt.  © IMAGO / ZUMA Press

Die genaue Todesursache ist immer noch nicht bekannt. Nach der angeordneten Autopsie wurde ihr Leichnam noch vergangene Woche von der Türkei nach Italien überführt.

Klar ist bislang nur, dass ihr lebloser Körper gegen 4.30 Uhr am frühen Morgen des 13. April vor dem Volley Hotel in Istanbul gefunden wurde. Die Kommentare ihrer Weggefährtinnen auf Instagram lassen jedoch darauf schließen, dass Julia Ituma sich das Leben nahm. Einige erklärten in ihren Posts, dass sie sich schuldig fühlten, nichts von der offenbaren Verzweiflung ihrer Mitspielerin gespürt zu haben.

Schon am Wochenende gab es in der ersten italienischen Liga landesweit eine Schweigeminute. In jeder Halle wurde ein in schwarz-weiß gefärbtes Bild der 18-Jährigen mit den Worten "Ciao Julia" (mach's gut, Julia) gezeigt.

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So auch am Mittwochabend in Chieri. Auch wenn das Sportliche an diesem Abend schnell in den Hintergrund trat, so holte Novara nach einem 0:2-Satzrückstand mit großem Kampfgeist noch auf und sicherte sich den 3:2-Sieg.

Einige Spielerinnen von Igor Gorgonzola Novara weinten nach dem Sieg hemmungslos

Schon vor dem Spiel von Novara in Chieri bildeten die Spielerinnen einen Kreis, vergossen vor und nach dem Match Tränen.
Schon vor dem Spiel von Novara in Chieri bildeten die Spielerinnen einen Kreis, vergossen vor und nach dem Match Tränen.  © IMAGO / LaPresse

Auch für die Spielerinnen des gastgebenden Vereins, bei dem unter anderem die deutsche Nationalspielerin Camilla Weitzel (22) und die ehemals wertvollste Spielerin der Bundesliga Maja Storck (24, beide ehemals Dresdner SC) unter Vertrag stehen, war die Situation alles andere als leicht.

Als nach dem Sieg das gesamte Publikum aufstand, applaudierte und laut den Namen der Verstorbenen rief, konnten die Profis von Novara ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Vor allem Kapitänin Caterina Bosetti (29) und die ehemalige Bundesliga-Spielerin McKenzie Adams (31, ehemals Aachen und Schwerin) weinten bitterlich.

Für alle sind die traumatisierenden Stunden in Istanbul nur schwer zu verarbeiten, umso mehr gebührt ihnen Respekt dafür, dass sie am Mittwoch schon wieder die Kraft aufbringen konnten, ihrem Sport nachzugehen.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da es sich hier um eine Person des öffentlichen Lebens handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Gruppo LiveMedia, IMAGO / LaPresse

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