"Wir sind auf Angriff gebürstet": Finanzloch gestopft, DSC gerettet!

Dresden - Knapp zwei Monate ist es her, da berichtete TAG24 exklusiv, dass der Deutsche Volleyball-Meister von 2021 in Finanzschwierigkeiten steckt. Das Loch des Dresdner SC sollte eine halbe Million Euro betragen. Am Freitag stellten sich die Verantwortlichen erstmals den Fragen ...

DSC-Vorstandsvorsitzender Jörg Dittrich hat gut lachen: Der Klub ist gerettet!
DSC-Vorstandsvorsitzender Jörg Dittrich hat gut lachen: Der Klub ist gerettet!  © Lutz Hentschel

Mitte August hieß es noch in einer internen Sitzung: Das Defizit aus der Saison 2022/23 beläuft sich auf circa 200.000 Euro und für die kommende auf 300.000 Euro - macht 500.000 Euro insgesamt.

Am Freitag nahm DSC-Vorstandsvorsitzender Jörg Dittrich (54) Stellung. Ja, der Verein hat in "finanziellen Schwierigkeiten gesteckt. In der Saison 2022/23 haben wir einen Verlust von 230.000 Euro", räumt Dittrich ein.

"Der Sponsoren-Etat war aber nicht niedriger. Der Verlust stammt aus der Corona-Zeit. Weil wir da Kosten nicht kompensiert bekommen haben."

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Er nennt als Beispiel die Saison 2020/21. In dieser wurde der DSC Meister. Für die Corona-Zuschüsse (für fehlende Ticketeinnahmen vom Bund) wurde die Saison 2018/19 herangezogen. "Damals sind wir im Viertelfinale ausgeschiedenen."

Da aber diese Saison als Referenz genommen wird, um 80 Prozent des Defizits auszugleichen, fehlen die Gelder für die Halbfinalserie und die Finalserie 2020/21. Da hofft der Bundesligist noch auf ein Entgegenkommen.

Der DSC kann sich mithilfe seiner Sponsoren über Wasser halten

Auch bei den Schmetterlingen des DSC dürfte der Jubel groß sein.
Auch bei den Schmetterlingen des DSC dürfte der Jubel groß sein.  © Lutz Hentschel

Zahlungsfähig ist der DSC nur, weil er das Corona-Darlehen (180.000 Euro/Freistaat Sachsen) aufgenommen hat. Dieses ist zinslos und muss bis 2030 zurückgezahlt werden. Ob der Verein dies wird, ist offen. Dittrich & Co. hoffen auf eine Härtefall-Regelung.

Jetzt zur laufenden Saison. Vorm Medientermin saß der Bundesligist mit OB Dirk Hilbert (51) und den Sponsoren-Vertretern (Sparkasse, AOK, Sachsenenergie) zusammen.

Danach verkündete der Vorstandschef stolz: "Uns ist es in den letzten acht Wochen gelungen, 285.000 Euro zusätzliches Geld zu akquirieren." Mehrere hunderttausend Euro wollte der Erstligist draufsatteln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Der DSC ist somit gerettet und kann weiter um die Titel mitspielen. Dittrich: "Wir wollen Schrittmacher sein und bleiben - sind auf Angriff gebürstet und bleiben im Nachwuchs auf dem Gaspedal."

Wer hat dem sechsfachen Meister geholfen? Dittrich vielsagend: "Es war kein großer Fisch. Es gibt neue Sponsoren und welche, die etwas draufgepackt haben."

Laut TAG24-Informationen soll die Sachsenenergie einen Großteil übernommen haben.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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