Will der DSC wirklich um Titel spielen oder nur ausbilden?

Dresden - Dass er seine Bronzemedaille nach der Ehrung schnell in der Hosentasche verschwinden ließ, wollte Alex Waibl (55) nicht als Zeichen der Unzufriedenheit verstanden wissen. "Das hätte ich auch bei Gold so gemacht", sagte der Chefcoach lachend.

Alex Waibl (55) ist keinesfalls unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
Alex Waibl (55) ist keinesfalls unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.  © Lutz Hentschel

Der 55-Jährige, der seine 14. Saison mit dem DSC bestritten hat, erklärte: "Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Darauf, dass wir es von Platz fünf nach der Hauptrunde aus geschafft haben, Wiesbaden zu schlagen. Darauf, dass wir eine tolle Halbfinal-Serie gegen Stuttgart gespielt haben. Das war schon außergewöhnlich."

Vor allem auch deshalb, weil sich das Pech von Verletzungen bzw. Krankheit wie ein roter Faden durch die Saison zog.

Bis in die entscheidende 1:3-Heimniederlage am Mittwochabend gegen Titelverteidiger Allianz Stuttgart. Da bekam Zuspielerin Kveta Grabovska (20) Mitte des dritten Satzes den Ball aus kurzer Distanz knallhart an den Kopf und musste ausgewechselt werden.

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Für sie kam Larissa Winter aufs Feld. Die 19-Jährige war nach der schweren Verletzung von Sarah Straube (21) im Februar vom Ausbildungsteam VC Olympia kurzfristig aus der 2. Liga hochgezogen worden.

"Larissa hat das gegen Stuttgart unerschrocken und mit Ruhe gemacht", lobte Waibl. Dabei hatte die Zuspielerin beim Frühtraining gefehlt, weil sie am Vormittag über knapp fünf Stunden ihr Deutsch-Abi schreiben musste.

Saison ist für die Dresdner Schmetterlinge vorbei

Für die DSC-Volleyballerinnen war am Mittwochabend im Meisterschafts-Halbfinale Endstation.
Für die DSC-Volleyballerinnen war am Mittwochabend im Meisterschafts-Halbfinale Endstation.  © Lutz Hentschel

Chefcoach Waibl arbeitet schon immer gern mit Talenten.

Er machte nach dem Aus im Meisterschafts-Halbfinale und mit Blick auf die Ansprüche des sechsmaligen Deutschen Meisters aber auch unmissverständlich klar: "Wir müssen schauen, was wir wollen. Ob wir wirklich um Titel spielen oder nur ausbilden wollen. Beides zusammen geht nicht."

Fakt ist: Titel sind nur drin, wenn der DSC seinen Spieler-Etat erhöhen kann. "Beim Budget haben wir den Anschluss verloren", sagt Waibl mit Blick auf Stuttgart, Schwerin und Potsdam.

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Die Saison ist für die Dresdner Schmetterlinge vorbei. Einige Termine stehen trotzdem noch an. Am Sonntag präsentiert sich die Mannschaft beim 125-jährigen Vereinsjubiläum. Am 4. Mai trifft sie sich mit ihren Fans im Elbegarten, einen Tag darauf feiert sie Saisonabschluss mit ihren Sponsoren.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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