"Sportsgeist geht bei uns über alles": DSC-Coach Waibl rechnet mit Potsdam ab!
Dresden - Themen, die die Volleyball-Fans des Dresdner SC vorm Viertelfinal-Auftakt am Sonnabend (17 Uhr/Margon Arena) gegen Wiesbaden bewegen, gibt es derzeit viele.
Jörg Dittrich (54) soll als Vorstandsvorsitzender zurückgetreten sein und Unternehmer Hubert Körner übernommen haben. Auch die Frage, ob Kapitänin Jennifer Janiska (29) bleibt, steht im Raum. Doch Coach Alex Waibl (56) lag etwas anderes auf der Seele ...
Bevor der 56-Jährige auf der Pressekonferenz am gestrigen Dienstag auf die Play-offs vorausblickte, meinte er: "Jenni sitzt nicht hier, weil wir irgendwas verkünden wollen." Eine klare Ansage. Die richtete er aber auch gen Potsdam.
Waibl wurmte es noch immer, dass der Pokal-Finalist am Sonnabend im letzten Duell der Zwischenrunde gegen den DSC (3:1-Sieg) nur mit der B-Auswahl auflief, um das mögliche Halbfinale gegen Pokalsieger und Meister Stuttgart zu vermeiden und im Fall des Falles auf Schwerin zu treffen.
Und nachdem die Gäste den ersten Satz trotzdem gewonnen hatten, wurde die Top-Außenangreiferin Suvi Kokkonen (24) auch noch geschont.
DSC-Trainer Alex Waibl kritisiert "Potsdam-Stil" scharf
"Für uns als Spieler zu sehen, sie machen es tatsächlich wirklich", fand Janiska spürbar schwierig.
Waibl: "Das ist eben der Potsdam-Stil, der Modus ließ es aber zu. Für uns kam so etwas nicht in Betracht. Der Sportgeist geht bei uns über alles. Deshalb sind wir mit der ersten Sechs in die Partie gegangen." Dabei hätten die Schmetterlinge auch strategisch agieren können, um Platz drei noch zu verlieren.
In Dresden sieht man dringend Handlungsbedarf beim System der Zwischenrunde. Damit sich kein Team den Weg ins mögliche DM-Finale selbst gestalten kann, sollten laut Waibl "alle Partie am letzten Spieltag zeitgleich angesetzt werden und die vier Top-Teams am Ende auch spielen".
Diesmal waren die Duelle zeitversetzt und Stuttgart hatte gar spielfrei. Schlecht geplant von der Liga.
Trotzdem hatte das Potsdam-Spiel für den DSC einen richtig positiven Effekt. Janiska & Co. fanden ihren Rhythmus, spielten sich in einen Rausch und tankten so Selbstvertrauen. "Wir als Mannschaft sind bereit für die Play-offs", meinte die 29-Jährige.
Mit der Energie vom Sonnabend ist auch Stuttgart mit Krystal Rivers (29) schlagbar - das hat der DSC bereits bewiesen ...
Titelfoto: Lutz Hentschel