Ein Titel zum Geburtstag? DSC-Coach Waibl weiß: "Können Stuttgart schlagen!"

Dresden/Wiesbaden - Reißt seine Serie oder bleibt Alexander Waibl (53) der Pokalheld des Dresdner SC? Am Sonntag (19.15 Uhr, live auf Sport1) muss der Erfolgstrainer mit seinem Team beim schweren Finale in Wiesbaden gegen Allianz MTV Stuttgart ran.

Zuletzt waren die Tage von Trainer Alexander Waibl (53) und Kapitänin Jennifer Janiska (27) von Corona-Sorgen geprägt.
Zuletzt waren die Tage von Trainer Alexander Waibl (53) und Kapitänin Jennifer Janiska (27) von Corona-Sorgen geprägt.  © Lutz Hentschel

Feiern darf er an diesem Tag auf jeden Fall, denn der gebürtige Schwabe wird 54 Jahre alt. Ob es eine feucht-fröhliche Party-Rückfahrt gibt, darüber entscheidet der Ausgang des Duells, das aufgrund des Corona-Ausbruchs beim DSC vom 6. auf den 20. März verlegt werden musste. Gespielt wird somit nicht vor einer Riesen-Kulisse in Mannheim, sondern vor 1600 Zuschauern in Wiesbaden. 150 Fans aus Dresden werden dabei sein.

"Natürlich wird es mit 1600 Zuschauern ein wenig anders sein als bisher. Aber wir mussten auch schon ganz ohne Publikum spielen, da sind wir jetzt froh über jeden Zuschauer und jede Unterstützung. Letztlich spielt das für uns keine Rolle. Es geht darum, eine riesige Herausforderung zu meistern, und das reizt uns ganz besonders", powert Waibl.

Mehr als zwei Wochen lang war er damit beschäftigt, positive Corona-Tests zu zählen, anstatt sich mit seinen Spielerinnen ordentlich vorzubereiten.

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"Es ist natürlich keine leichte Situation nach der Spielverlegung und den überstandenen Infektionen. Wir müssen an dieser Stelle eine gute Belastungssteuerung finden. Der Pokal hat aber immer eigene Gesetze. Unser junges Team hat bereits im Viertel- und im Halbfinale bewiesen, dass wir da sind, wenn es darauf ankommt. Wir wissen, dass Stuttgart ein starker Gegner ist, aber wenn wir die Ruhe bewahren und uns auf unser Spiel konzentrieren, werden wir ein gutes Spiel hinlegen können", weiß der Trainer.

Waibls Pokalbilanz ist makellos: Vier Finals, vier Titel

Alexander Waibl (53) mit der Pokaltrophäe im Februar 2020 in Mannheim.
Alexander Waibl (53) mit der Pokaltrophäe im Februar 2020 in Mannheim.  © Lutz Hentschel

Bislang stand Waibl viermal (2010, 2016, 2018, 2020) im Endspiel und viermal nahm sein Team den Pokal mit nach Hause, zudem 1999 und 2002. Noch nie hat es Allianz MTV Stuttgart geschafft, einen Kampf um einen Titel oder den Pokal gegen Waibl für sich zu entscheiden.

"Es ist am Ende ein einziges Spiel, in dem viel passieren kann. Manchmal gibt es einen Moment, in dem der Gegner etwas anbietet, dann muss man die Chance ergreifen. Wir haben schon viele enge Spiele in dieser Saison gemeistert. Stuttgart ist so stark wie nie zuvor. Sie haben nichts dem Zufall überlassen. Es ist eine stark besetzte und gut organisierte Mannschaft mit einiger Erfahrung in ihren Reihen. Aber wir können sie schlagen", ist der Trainer überzeugt.

In der Tat scheint Stuttgart in dieser Saison eine Art Übermannschaft in Deutschland zu sein. In 19 Ligaspielen und drei Pokalpartien ist der Dauerrivale der Dresdnerinnen bislang ungeschlagen. Lediglich im CEV-Cup gab es zwei Niederlagen.

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Zum einen im Viertelfinal-Hinspiel bei Busto Arsizio, zum anderen am Dienstag beim ersten Finalspiel bei Eczacibasi Istanbul (1:3).

Stuttgart ist haushoher Favorit

Beim einzigen Aufeinandertreffen in dieser Saison unterlag der DSC Stuttgart in der Margon Arena denkbar knapp mit 2:3.
Beim einzigen Aufeinandertreffen in dieser Saison unterlag der DSC Stuttgart in der Margon Arena denkbar knapp mit 2:3.  © Lutz Hentschel

Bei den Schwaben ist dennoch ordentlich Druck auf dem Kessel, schließlich vergeigte man in der Vorsaison nach einer 2:0-Führung in der Serie noch den Meistertitel gegen den DSC, der sich am Ende nach fünf Spielen die Krone aufsetzte. Und in dieser Spielzeit könnten mit dem CEV-Cup und dem DVV-Pokal gleich zwei Titel binnen sieben Tagen futsch sein.

Nach der Silbermedaille im vergangenen Jahr nahm der MTV mal wieder richtig viel Geld in die Hand, rüstete auf und ist in allen Mannschaftsteilen mindestens doppelt gut besetzt.

Zuletzt konnte es sich Allianz sogar leisten, die bis dato als "Lebensversicherung" bezeichnete Krystal Rivers (27) zu schonen. Sie war angeschlagen, hat am 6. März ihr letzte Spiel absolviert, wird aber mit großer Sicherheit am Sonntag ihr Team unterstützen können.

Dresden kam am Mittwoch nach schwerem Start beim Bundesliga-Spiel in Straubing immer besser in Schwung und siegte mit 3:1. Dabei gab Mittelblockerin Monique Strubbe (20) ein tolles Comeback nach Bänderriss. Jedoch tat sich Diagonalangreiferin Maja Strock (23) am Knie weh. Der DSC hofft, dass sie bis Sonntag wieder fit ist und helfen kann, den siebten Pokalsieg der Vereinsgeschichte zu sichern.

Der Artikel wurde am 18.03.2022 um 16.35 Uhr geupdatet.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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