Suhl setzt den DSC unter Druck! Wackelt jetzt der Europacup für das Waibl-Team?

Dresden - Nach dem Ende der Hauptrunde hatte DSC-Coach Alexander Waibl (55) noch stolz verkündet, dass sein Team mit Platz fünf nach der Hauptrunde auf jeden Fall das Startrecht im Europapokal für die kommende Saison sicher hat.

Jennifer Janiska (29, r.) weiß, dass ihr Team sich nur auf sich konzentrieren muss.
Jennifer Janiska (29, r.) weiß, dass ihr Team sich nur auf sich konzentrieren muss.  © Lutz Hentschel

Doch nun könnte das internationale Geschäft wackeln. Denn der VfB Suhl schickt sich an, als Tabellensechster der Hauptrunde den Tabellendritten Potsdam überraschend aus den Play-offs zu schmeißen.

Das Hinspiel der "best of three"-Serie gewannen die Thüringerinnen auswärts mit 3:0. Sollte sich der VfB durchsetzen und der DSC den Halbfinaleinzug verpassen, könnten Suhl, Wiesbaden und Potsdam für Europa planen, nur der DSC ginge leer aus (siehe Info unten).

"Das ist gar nicht in unseren Köpfen drin, denn wir schauen nur auf uns. Es geht jetzt ans Eingemachte. Und das ist gut so. Die Hauptrunde war für uns lang und zäh. Wir haben super viel trainiert und dann will man es zeigen. Wir hatten so viele äußere Einflüsse und seit zwei Wochen haben wir eine gewisse Balance und können ruhig arbeiten. Aber wir merken alle, dass es möglich ist und das ist auch unser Anspruch. Wir wissen, dass wir es schaffen können", blickt Kapitänin Jennifer Janiska (29) optimistisch auf Samstag.

Weiter Spitzenreiter! DSC gelingt Frustbewältigung
DSC Volleyball Weiter Spitzenreiter! DSC gelingt Frustbewältigung

Dann empfängt ihr Team den VC Wiesbaden nach dem klaren 3:0-Erfolg im Hinspiel zum Rückspiel um 17 Uhr in der heimischen Margon Arena. Mit einem Sieg wäre der DSC nicht nur sicher im Halbfinale, sondern auch im CEV-Cup in der kommenden Saison.

DSC-Coach Waibl und Kapitänin Janiska wissen, dass noch gar nichts gewonnen ist

Alexander Waibl (55) warnte direkt nach dem Sieg in Wiesbaden, dass die halbe Miete definitiv noch nicht eingefahren ist.
Alexander Waibl (55) warnte direkt nach dem Sieg in Wiesbaden, dass die halbe Miete definitiv noch nicht eingefahren ist.  © Lutz Hentschel

Waibl beschwor seine Mannschaft schon kurz nach dem Sieg in Hessen am Karsamstag. "Wer jetzt glaubt, dass das die halbe Miete war, sitzt schon wieder im Bus nach Wiesbaden", macht der 55-Jährige nach dem überraschend deutlichen 3:0 klar.

Die Mannschaft kann mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auf eine ausverkaufte Halle setzen, das dürfte zusätzlichen Aufwind geben.

"Wir hatten nach dem Sieg wirklich schöne Glücksgefühle. Der Sonntag und der Montag waren toll, aber seit spätestens Dienstag wissen wir ganz genau, dass wir noch gar nichts in den Händen halten und uns wieder ganz akribisch vorbereiten müssen. Am Samstag ist das wichtigste Spiel", hält auch Janiska den Ball flach.

Darum war der Sieg gegen Potsdam eines der besten Heimspiele, das der DSC-Trainer jemals erlebt hat
DSC Volleyball Darum war der Sieg gegen Potsdam eines der besten Heimspiele, das der DSC-Trainer jemals erlebt hat

Natürlich ist die Ausgangslage eine bessere, als wenn das Team schon mit dem Rücken zur Wand stehen würde. Doch erneut ist eine starke Leistung nötig, um den Gegner in die Knie zu zwingen.

"Wir haben uns von Anfang an auf ein enges Spiel eingestellt. Natürlich machen die Niederlagen zuvor etwas mit einem, aber wir wussten, dass wir gut drauf sind. In Wiesbaden ging es damit los, dass wir 0:2 im ersten Satz hinten lagen, aber wir konnten dann mithalten und da haben wir gemerkt, dass etwas geht. Am Ende war unser Aufschlagdruck ausschlaggebend, so konnte Wiesbaden das schnelle Spiel nicht so aufziehen. Wir haben das Spiel sehr gut gelesen und eine starke Block- und Feldabwehr gespielt", nennt die Kapitänin die entscheidenden Faktoren für den ersten Sieg.

Am Samstag soll nun der zweite Streich folgen.

Volleyball Bundesliga Frauen - so ist die Regel für die Europapokal-Plätze

Fünf Startplätze gibt es in der kommenden Saison für die deutschen Damen in den europäischen Wettbewerben. Der Meister und der Finalist spielen in der Champions League. Die beiden Teams, die im Halbfinale ausscheiden, erhalten einen Platz im CEV-Cup. Das nach der Hauptrunde bestplatzierte, aber im Viertelfinale ausgeschiedene Team spielt im Challenge Cup.

Schwerin hat sich mit dem Pokalsieg bereits einen Platz im CEV-Cup erspielt. Erreicht das Team das Finale und nimmt den Platz in der Champions League wahr, dann spielen die ausgeschiedenen Halbfinalisten wie geplant im CEV-Cup. Sollte Schwerin unerwartet im Viertelfinale ausscheiden, dann spielt ein Halbfinalist nur im Challenge Cup.

Nach der Hauptrunde sah die Tabelle wie folgt aus:

1. Allianz MTV Stuttgart

2. SSC Palmberg Schwerin

3. SC Potsdam

4. VC Wiesbaden

5. Dresdner SC

6. VfB Suhl Lotto Thüringen

7. USC Münster

8. Rote Raben Vilsbiburg

Sollte nun also Potsdam Suhl unterliegen und im Viertelfinale ebenso wie der DSC ausscheiden, dann bekäme Potsdam als bestplatziertes, im Viertelfinale ausgeschiedenes, Team den Platz im Challenge Cup. Der DSC stünde in diesem Fall ohne Anrecht auf das internationale Geschäft da.

Siegt der DSC, dann steht Wiesbaden mit leeren Händen da. Setzt sich Potsdam in der Serie noch durch, dann hat der DSC auch beim Ausscheiden im Viertelfinale den Challenge-Cup-Platz sicher.

Volleyball Bundesliga Frauen - Übersicht über das Viertelfinale "best of three"

Allianz MTV Stuttgart - Rote Raben Vilsbiburg 1:0 (Serienstand), zweites Spiel am 14. April, 19 Uhr in Vilsbiburg

SSC Palmberg Schwerin - USC Münster 1:0, zweites Spiel am 15. April, 19.30 Uhr in Münster

SC Potsdam - VfB Suhl Lotto Thüringen 0:1, zweites Spiel am 15. April, 19 Uhr in Suhl

VC Wiesbaden - Dresdner SC 0:1, zweites Spiel am 15. April, 17 Uhr in Dresden (live auf Sport1)

Titelfoto: Lutz Hentschel

Mehr zum Thema DSC Volleyball: