Seit drei Wochen! DSC-Girls Grbavica und Wesser tauschen die Positionen
Dresden - Ganz ehrlich: Wohl kaum einer hätte nach dem Chaos bei der Rückreise vom Europacup-Spiel aus Italien noch einen Euro auf den DSC beim Ost-Klassiker in Schwerin gesetzt.
Wer doch so mutig war, der hat ordentlich abgeräumt. Denn die Dresdner Schmetterlinge gewannen das Prestige-Duell vor 1650 Zuschauern sensationell mit 3:1.
Nein, es war kein glücklicher, sondern ein verdienter Sieg. In den ersten beiden Sätzen (25:16, 25:18) diktierten die Gäste souverän das Geschehen und ließen den frischen Pokalfinalisten nie zur Entfaltung kommen.
"Wir haben uns keine Platte gemacht, hatten einen guten taktischen Plan, den wir auch umgesetzt haben", sagte Chefcoach Alex Waibl (54).
Dessen Schützlinge dann aber nach dem 11:11 im dritten Durchgang wegbrachen - 14:25. Kapitänin Jennifer Janiska (28) musste wegen eines Wadenkrampfes zwischenzeitlich ausgewechselt werden.
Doch nicht nur der Physio leistete gute Arbeit. Im hart umkämpften vierten Akt waren Janiska & Co. zurück.
Dresdner SC: Seit drei Wochen wird Julia Wesser zur Diagonalangreiferin umgeschult
Monique Strubbe verwandelte den zweiten Matchball zum umjubelten 25:23. Der DSC feierte seinen sechsten Bundesliga-Saisonsieg, für Schwerin war es erst die zweite Niederlage.
Hinter der überragenden Janiska (15 Zähler) war Julia Wesser (13) die zweitbeste Dresdner Punktesammlerin.
Waibls Umstellung macht(e) sich bezahlt: Die 19-jährige Wesser trainiert erst seit drei Wochen auf der Diagonal-Position. "Julia hat ein riesiges Potenzial auf der Diagonalen. Es geht steil nach oben. Sie trainiert hervorragend", lobt Waibl.
Der im Gegenzug die Kroatin Mika Grbavica (21) auf Wessers ursprünglichen "Arbeitsplatz" Außenangriff gestellt hat. Dabei soll es bleiben. "Der Positionswechsel ist vollzogen", erklärt der Chefcoach.
Am Mittwoch sind Janiska, Wesser & Co. wieder am Ball. Ab 19 Uhr (Margon Arena) im Europacup-Rückspiel gegen Busto Arsizio.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, IMAGO/Ostseephoto