Schwere Geburt! DSC zieht mit Kampf-Sieg ins Halbfinale ein
Dresden - Puh, geschafft! Die Schmetterlinge des Dresdner SC stehen nach einer schweren Geburt im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Am Mittwoch (19 Uhr) steht in Stuttgart bereits das erste Duell der "Best of three"-Serie an. Eine der Matchwinnerinnen beim 3:1 (13:25, 25:20, 25:19, 25:22) am Sonnabend in der Margon Arena gegen Viertelfinal-Gegner VC Wiesbaden war Lara Berger.
Die Hausherrinnen führten vor gut 2300 Zuschauern schnell 3:1 zu Beginn des ersten Durchgangs. Danach lief jedoch wenig rund.
Bei 5:8 musste Waibl eine Auszeit nehmen. Das Zuspiel kam nicht, dadurch fehlte der Druck im Angriff. Die Tips des DSC wie noch am Mittwoch hatten die Gäste besser im Griff.
Gefühlt hatten die Schmetterlinge etwas zu verlieren und Druck – für die Wiesbadenerinnen ging's um die Kirsche auf der Sahne. Dadurch wirkten sie cooler, nicht so verkrampft.
Tia Jimerson kam in der Mitte nicht durch, außen fehlte Grace Frohling (hatte den Daumen der rechten Hand verbunden) die Power im Angriff. So stand es nach zehn gespielten Minuten 6:13 aus Sicht des DSC, zehn Minuten später 11:20. Der Satz war weg. Am Ende hieß es 13:25.
Hatte das der Coach geahnt? Vor dem dritten Duell meinte der 56-Jährige: "Man muss es akzeptieren, dass das Spiel zäh und schwierig werden kann. Deshalb brauchen wir Geduld, dürfen nicht kopflos agieren und müssen immer den Fokus behalten."
Lara Berger dreht auf, der DSC die Partie
Im Durchgang zwei blieb Frohling gleich draußen. Berger spielte stattdessen. Als Jimerson den vierten Punkt zum 4:5 erzielte, indem sie den Block anschlug, spürte man Erleichterung.
Sie ging zum Aufschlag und in der Folge machten die Schmetterlinge vier Punkte, weil sie die Annahme der Wiesbadnerinnen gehörig unter Druck setzte. Die Gäste nahmen beim Stand von 8:5 eine Auszeit. Und die Klatschpappen der DSC-Fans erzeugten den Rhythmus.
Die Herrinnen der Margon Arena waren im Spiel - Dreh- und Angelpunkte Berger und Jimerson. So hatten sie 17.48 Uhr ein kleines Polster mit 15:11.
Berger wuchs jetzt über sich hinaus, schlug selbst aus schwierigen Pässen platziert ihr Angriffe. Aus 18 Chancen machte sie neun Punkte. Um 18 Uhr war das Lachen endgültig zurück. Wiesbadens Celine Jebens schlug ihren Aufschlag ins Netz und so ging der Satz 25:20 an den DSC.
Der dritte Durchgang ging umkämpfter los. Lange Ballwechsel und bei 6:8 aus Dresdner Sicht nahm Waibl lieber eine Auszeit. Das half. Der Block stand gegen Izabella Rapacz und den restlichen Wiesbadenerinnen gelang auch wenig.
So drehte der DSC die Partie - 12:9, 20:13 und am Ende 25:19.
DSC-Volleyballerinnen zieht nach Krimi-Satz ins Halbfinale ein
War die Gegenwehr der Hessinnen im Kampf um den Halbfinal-Einzug gebrochen? Vor der Viertelfinal-Serie meinte DSC-Kapitän Jennifer Janiska warnend: "Sobald man ihnen den kleinen Finger reicht, schnappen sie zu."
So wurde der vierte Satz anfangs zur zähen Nummer, weil die Schmetterlinge nicht ganz so druckvoll agierten, aber sie zogen an und auf 8:5 weg.
Die Gäste gaben nicht auf - 11:12. Waibl nahm eine Auszeit. Zugriff bekam sein Team nicht - ein einziges Auf und Ab.
Als Jimerson mit einem Ass den 16:16-Ausgleich erzielte, ballte sie die Faust und ein Motivations-Hieb ging durchs Team - nur absetzen konnte es sich nicht. Ein Krimi.
Um 19.02 Uhr stand es 21:19, weil Berger erst den Block anschlug und danach per Block ihren zwei Punkte infolge machte. Am Ende stand es 25:22.
Titelfoto: Lutz Hentschel