Pokalsieger, Vizemeister und nächste Saison Champions League: Beim DSC überwiegt der Stolz!

Dresden - Direkt im Anschluss an die packende 2:3-Niederlage (25:23, 25:18, 15:25, 21:25, 11:15) gegen Schwerin war die Enttäuschung im Lager des Dresdner SC natürlich groß. "Ich hätte mit der Mannschaft super gern nochmal ein Spiel in Dresden gespielt", so Trainer Alexander Waibl (57): "Das ist das, was erstmal vorherrschte - die Traurigkeit, die Leere, dass es jetzt vorbei ist."

Erstmal überwog die Enttäuschung beim DSC, doch schnell war auch Trainer Alexander Waibl (57) stolz, auf eine "geile Saison."
Erstmal überwog die Enttäuschung beim DSC, doch schnell war auch Trainer Alexander Waibl (57) stolz, auf eine "geile Saison."  © Jens Büttner/dpa

Schnell überwog aber der Stolz über eine tolle Saison, in der das Team den Pokalsieg und den Vizemeistertitel holte.

"Ich habe gleich nach dem Spiel zu den Mädels gesagt, dass sie stolz darauf sein können, wie sie sich präsentiert haben, und dass sie eine geile Saison gespielt haben. Ich bin damit extrem im Reinen. Wir haben unter den gegebenen Bedingungen das Maximale herausgeholt", erklärte der Coach.

Mit den Bedingungen meinte er nicht nur seine zuletzt gesundheitlich mit einem Bänderriss und einer Grippe angeschlagene Zuspielerin Sarah Straube (23), sondern auch die Tatsache, dass die Mannschaft mach dem Wechsel von Evá Zatkovič (23) nach China, den sie selbst erzwungen hatte, mit Marta Levinska (23) nur noch eine etatmäßige Diagonalangreiferin in ihren Reihen hatte.

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In der kommenden Spielzeit wird der DSC nach drei Jahren Abstinenz in die Champions League zurückkehren. Zudem trägt der Verein kurz vor Saisonbeginn den Supercup in Dresden aus - der Gegner wird dann erneut der SSC Palmberg als Titelträger sein.

Sarah Straube geht, der DSC muss sich auf der Zuspielposition neu aufstellen

Sarah Straube (23) verlässt nach zehn Jahren den DSC.
Sarah Straube (23) verlässt nach zehn Jahren den DSC.  © Robert Michael/dpa

"Ich habe der Mannschaft nichts vorzuwerfen. Sie haben alles reingeworfen, alles reingehauen", sagte Waibl nach dem stärksten Auftritt seiner Mädels in den Finalspielen gegen Schwerin.

Zwei Sätze lang lag der erste Dresdner Sieg in der Luft. Waibl griff gegen die Mecklenburgerinnen in die taktische Trickkiste: "Wir haben unsere Aufstellung verändert. Zwar die gleichen Leute, aber auf verschiedenen Positionen. Das hat sehr gut gepasst."

Aber eben nur für etwas mehr als zwei Durchgänge. Dann kam Schwerin auch mit Kapitänin Annegret Hölzig (27), vor allem aber in Person von Elles Dambrink (21) zurück. Die MVP der Saison erzielte 33 Punkte. Und sorgte maßgeblich dafür, dass der Dresdner Traum vom Double aus Meisterschaft und Pokalsieg endgültig ausgeträumt war.

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Genauso ehrlich war Straube: "Zu sehen, wie die andere Mannschaft feiert, das ist nicht cool und tut weh." Ein Kompliment wollte sie aber loswerden: "Trotzdem bin ich stolz auf das Team. Respekt, was die Mädels geleistet haben."

Sie verlässt den Verein nach zehn Jahren, somit muss sich der DSC auf dieser Schlüsselposition neu aufstellen. Neben Straubes Abgang ist klar, dass die Niederländerin Jette Kuipers (22) von Suhl ein Neuzugang im Außenangriff sein wird. Weitere Personalentscheidungen wird der Klub in den kommenden Tagen bekannt geben.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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