Einmalig! DSC holt diese Dresdnerin zurück und gibt ihr einen Stammplatz
Dresden - Sie zog mit 19 Jahren aus, um flügge zu werden und Erfahrungen als Libera zu sammeln. Jetzt war DSC-Coach Alex Waibl (56) im Werben um Patricia Nestler (22) erfolgreich. Er sorgte damit für ein Novum!
Traditionell war's bisher in Dresden so, wer den Sprung vom VC Olympia nicht im ersten Anlauf zum Bundesligisten geschafft hat, kam nie wieder. Ob bewusst oder unbewusst, ließ Waibl 2020 "Pati" gehen. "Sie sollte rausgehen, neue Erfahrungen sammeln", fand der Coach.
Aus dem Blick verlor er sie nie. Als Nestler im vergangenen Sommer von Schwerin nach Vilsbiburg ausgeliehen und sie dort als Libera die Nummer eins wurde, war Waibl gespannt: "Im Spiel gegen uns, habe ich sie angetestet."
Der 56-Jährige ließ seine Spielerinnen auf sie aufgeschlagen. "Pati hat sehr gut angenommen, war sehr stabil." Da reifte im Herbst der Gedanke, sie zurückzuholen.
Für die 1,71 Meter große Spielerin eine Überraschung, als ihr Waibl via Telefon das Angebot machte. "Es war nicht geplant, dass ich wieder zurückkomme", so die gebürtige Radebeulerin.
Von Dresden nach Schwerin, Vilsbiburg und zurück: Patricia Nestler wird die Nummer eins beim DSC
Im Nachwuchs agierte sie in der Margon Arena bei Bundesliga-Spielen als Ballholerin. "Da die ganzen großen Spielerinnen zu sehen, hat mich beeindruckt. Es war mein Ziel, hier erste Liga zu spielen. Jetzt wird dieser Traum wahr", verrät die Libera sichtlich stolz.
Es ist ein Verdienst ihrer harten Arbeit. Gerade an der Seite von Deutschlands Nummer eins, Anna Pogany (29), ist sie in Schwerin gereift. Viel spielen durfte "Pati" zwar nicht, aber abschauen war erlaubt.
"Anna hat viel von sich erzählt und mitgegeben", verrät Nestler. Auch in die Entscheidung nach Dresden zurückzukehren hatte Pogany neben DSC-Zuspielerin Sarah Straube (21) einen großen Anteil. Ursprünglich lief ihr Vertrag im Norden noch ein Jahr, der SSC wollte sie aber nicht als Nummer eins zurück. Pogany wird Gerüchten zufolge den Verein ebenfalls verlassen.
Dass der Erwartungs-Druck in Elbflorenz ein anderer an die Libera ist, als zuletzt in Vilsbiburg, ist Nestler klar. "Druck gehört immer dazu. Ich möchte die Herausforderung annehmen", so die Nationalspielerin. "Ich freue mich riesig wieder hier zu sein. Bin sehr gespannt, was wir kreieren."
Am Freitag geht's aber zur Nationalmannschaft nach Kienbaum. Wie lange die derzeitige Nummer drei der DVV-Auswahl beim Team sein wird, ist offen.
Titelfoto: Lutz Hentschel