Kurios: DSC schnappt sich neue Spielerin vom kommenden Gegner

Dresden - So schnell kann aus einem Auswärts- ein Heimspiel werden: Eigentlich wäre Volleyballerin Annick Meijers (22) am Sonnabend mit dem VC Wiesbaden in der Dresdner Margon Arena aufgelaufen. Doch seit dem Wochenende steht fest: Die Niederländerin wird das Trikot des Dresdner SC mit der Nummer 17 tragen.

Annick Meijers (22, r.) trägt ab dieser Woche das Trikot des Dresdner SC und trifft in ihrem ersten Spiel am Samstag ausgerechnet auf ihren Ex-Verein Wiesbaden.
Annick Meijers (22, r.) trägt ab dieser Woche das Trikot des Dresdner SC und trifft in ihrem ersten Spiel am Samstag ausgerechnet auf ihren Ex-Verein Wiesbaden.  © IMAGO / Sports Press Foto

Kurios ist das durchaus, denn während es im Fußball normal ist, dass ein Spieler während der Transferperiode innerhalb der Liga wechselt, kommt das im Volleyball eher selten vor.

Der DSC war aber nach dem Kreuzbandriss von Angreiferin Mika Grbavica (21) und dem Pfeifferschen Drüsenfieber von Diagonalspielerin Julia Wesser (19) in Personalnot geraten.

Die fieberhafte Suche nach Ersatz begann und nun kommt die Rettung eben ausgerechnet von dem Team, das dem DSC am Samstag um 18 Uhr gegenüber steht.

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Am Montag bestätigte der Verein am Mittag den Transfer offiziell. Meijers erhält einen Vertrag bis Saisonende.

"Ich bin sehr froh, dass es uns in der kurzen Zeit gelungen ist, mit Annick Meijers eine Spielerin nach Dresden zu holen, die jeder kennt und die über die Qualitäten verfügt, die wir brauchen. Wir werden sofort anfangen mit ihr zu arbeiten und hoffentlich viel Freude mit ihr haben", sagt Trainer Alexander Waibl (54).

Ein Statement der Wiesbadenerinnen gemeinsam mit der Tatsache, dass Meijers auf der Homepage der Volleyball Bundesliga schon als Dresdnerin geführt wird, verrieten den Wechsel allerdings schon vorzeitig.

Dresdner SC: Alexander Waibl und Sandra Zimmermann zeigen sich erleichtert

In der vergangenen Saison griff Annick Meijers (22, l.) noch im Trikot von Suhl gegen Sarah Straube (20, M.) und Monique Strubbe (21, r.) an, nun spielen sie in einem Team.
In der vergangenen Saison griff Annick Meijers (22, l.) noch im Trikot von Suhl gegen Sarah Straube (20, M.) und Monique Strubbe (21, r.) an, nun spielen sie in einem Team.  © IMAGO / Gerhard König

"Annick möchte vor Ende der Transferperiode die Chance nutzen, und dem Angriff eines anderen Teams neue Impulse verleihen, und dem Wunsch sind wir gefolgt", erklärte Wiesbadens Geschäftsführer Christopher Fetting auf der Vereinshomepage.

Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (36) zeigte sich zufrieden: "Die Situation könnte nicht schwieriger sein und es war eine Mammutaufgabe. Umso mehr bin ich erleichtert, dass wir den Transfer realisieren konnten. Ich danke allen Partnern, die uns in dieser Situation einmal mehr außer der Reihe unterstützt haben."

Am Samstag hatte der VC Wiesbaden den VfB 91 Suhl Lotto Thüringen mit 3:0 geschlagen, Meijers wurde nicht eingewechselt.

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In der Vorsaison war die 1,91 Meter große Angreiferin noch für die Thüringerinnen ans Netz gegangen.

Dresdner SC: Neuzugang Annick Meijers kennt bereits drei Spielerinnen aus ihrer Zeit in Suhl

Annick Meijers (22) beim Hinspiel gegen den DSC (l.). Am Samstag steht sie nun auf der anderen Seite des Netzes.
Annick Meijers (22) beim Hinspiel gegen den DSC (l.). Am Samstag steht sie nun auf der anderen Seite des Netzes.  © Bildmontage: Corinna Beck, DSCVolley

Somit kennt sie die DSC-Spielerinnen Elisa Lohmann (24), Kayla Haneline (28) und Agnes Pallag (29) bestens, denn diese drei ehemaligen Kolleginnen Meijers lotste Waibl im Sommer an die Elbe.

Warum es zwischen Meijers und Wiesbaden nicht klappte, wissen wohl nur die Beteiligten. Im Sommer wurde sie noch als "Krachertransfer" vorgestellt, durfte dann aber lediglich in vier von 13 Ligaspielen von Beginn an auflaufen. In Liga und Pokal kam sie insgesamt acht Mal für die Hessinnen zum Einsatz.

Unter anderem aber beim Hinspiel des DSC in Wiesbaden, bei dem sie starke 16 Punkte erzielte, mit dem VCW einen 0:2-Satzrückstand aufholte, am Ende aber mit 2:3 unterlag.

Meijers spielte vor ihren Stationen in Wiesbaden und Suhl bereits in der ersten italienischen Liga bei Reale Mutual Fenera Chieri und gilt als ein großes Talent auf der Außen-Annahme-Position.

Originalmeldung vom 30. Januar, 6.07 Uhr, aktualisiert am 30. Januar, 12.20 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Corinna Beck, DSCVolley

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