In äußerst ungewohnter Formation: Dezimierter DSC kämpft und verliert doch
Dresden - "Ich kann in meiner Mannschaft niemandem böse sein. Wir haben das schwierige Thema sehr gut gelöst", meinte DSC-Coach Alex Waibl am Sonnabendabend in der Margon Arena. Kurz zuvor musste sein Team eine 1:3-Niederlage (29:31, 25:23, 23:25, 11:25) im letzten Hauptrunden-Spiel gegen den SSC Palmberg Schwerin akzeptieren.
Da vor der Partie Stuttgart daheim gegen Potsdam 0:3 verlor, sind die Norddeutschen Tabellen-Führer und erwarten bereits am Sonnabend die Dresdnerinnen wieder im ersten Duell der Zwischenrunde. Viel schlagkräftiger dürfte das Waibl-Team da nicht sein.
Was Pia Timmer & Co. nach der letzten Hauptrunden-Partie aber mitnehmen können, ist, dass die Mädels auch auf den ungewohntesten Positionen spielen können.
In der mit 3000 Fans restlos ausverkaufen Margon Arena kam so von Beginn an Stimmung auf. Mit Klatschpappen bewaffnet trieben die Zuschauer ihr Team an.
Mit Timmers Aufschlägen drehten die Hausherrinnen ein 2:3 zum 7:3. "Eins, zwei, jaaa", schallte es durch die Arena, als Famke Boonstra auf der ungewohnten Diagonal-Position das 14:11 erzielte. "Bube, Dame, König, Ass", riefen die Fans, als Timmer mit zwei Assen auf 19:16 stellte. Der erste Satz wurde zum Krimi.
Am Ende machten die Gäste den Satz zum 29:31 aus Sicht des DSC zu. Der Schweriner Angriff ging am Block vorbei und Larissa Winter bekam den Ball seitlich an den Arm.
DSC wehrt sich mit allen Mitteln, doch am Ende fehlt die Kraft
Doch diese knappe Kiste schien die Dresdnerinnen zu pushen. Sie gingen mit 13:9 voran. Wer war da am Aufschlag? Timmer!
Genau in dieser Phase saß Boonstra plötzlich mit einem Eisbeutel am rechten Knie draußen. Der nächste Ausfall?
"Famke ist die Patella kurz rausgesprungen", klärte Waibl nach der Partie auf. "Das ist ihr schon mal in Vilsbiburg passiert." Wohl kein langfristiges Problem, aber sie konnte nicht mehr weiterspielen.
Jetzt musste Hester Jasper ran. Sie sollte eigentlich wegen Knieproblemen geschont werden, stattdessen ging's für die Außenangreiferin auf die Diagonal-Position und der Satz mit 25:23 an die Hausherrinnen. Stark!
Den dritten hätten sich Timmer & Co. auch fest geschnappt. Die Halle glich einem Tollhaus bei Stand von 22:22, es schallte "DSC, DSC". Aber die Annahme von Timmer kam zu dicht ans Netz. Die Klatschpappen machten im Rhythmus "Wo jeder mit muss"-Stimmung, jedoch erneut keine gute Annahme und am Ende macht Schwerin den Sack zu - 23:25.
Der vierte Durchgang begann um 20:34 Uhr und war 17 Minuten später beendet - 11:25. Jetzt heißt es Krafttanken ...
Titelfoto: Lutz Hentschel