Er ist der neue Stimmungsmacher: Papa von Ex-Spielerin heizt jetzt am DSC-Mikrofon ein

Dresden - Seine Tochter Michelle Schwerdtner (27) wehrte in Dresden jahrelang als Libera Bälle ab, Uwe Petter (54) sorgt jetzt bei den Volleyball-Girls vom DSC für Stimmung.

Beim DSC verfolgt Uwe Petter (54, r.) einen genauen Regieplan, erhält Vorgaben für Interviewfragen und Ansagen in den Satzpausen. Die Moderationen sind professionell vorbereitet.
Beim DSC verfolgt Uwe Petter (54, r.) einen genauen Regieplan, erhält Vorgaben für Interviewfragen und Ansagen in den Satzpausen. Die Moderationen sind professionell vorbereitet.  © DSC/Daniel Madlung

Der Mann, der hauptberuflich bei den DVB als Disponent arbeitet, ist seit dieser Saison der neue Hallensprecher in der Margon Arena. Mit viel Herzblut und Emotionen gibt der Mann am Mikrofon alles, um die Fans von ihren Sitzen zu reißen. "Es ist das schönste Hobby, das man haben kann", erklärt Petter und betont: "Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre das alles nicht möglich."

Den ersten richtigen "Wow"-Moment erlebte der 54-Jährige beim Heimspiel gegen Potsdam. Als die Partie aufgrund eines technischen Problems minutenlang unterbrochen war, improvisierte er. "Ich sagte zum DJ: 'Hau die Welle rein.' Dass die La Ola dann minutenlang anhielt, das habe ich selbst nicht verstanden. Das war einfach großartig, alle haben mitgemacht", freute er sich noch Tage später.

Vor 15 Jahren begann alles beim VC Olympia Dresden, wo Michelle im Nachwuchs spielte und bis dato nur die Namen der Spielerinnen verlesen wurden.

Weiter Spitzenreiter! DSC gelingt Frustbewältigung
DSC Volleyball Weiter Spitzenreiter! DSC gelingt Frustbewältigung

Als mitfiebernder Papa dachte sich Petter, dass "man doch ein wenig mehr Show" reinbringen könnte. Also bot er sich selbst als Sprecher und DJ in Personalunion an, kaufte sich eine kleine Anlage und schlug sich Nächte um die Ohren, um die passende Musik für die Spiele zusammenzubasteln.

Mit der Aufgabe als Hallensprecher ging für Uwe Petter ein kleiner Traum in Erfüllung

Michelle Schwerdtner (geb. Petter, 27) spielte von 2009 bis 2015 beim VC Olympia Dresden, von 2017 bis 2019 beim DSC.
Michelle Schwerdtner (geb. Petter, 27) spielte von 2009 bis 2015 beim VC Olympia Dresden, von 2017 bis 2019 beim DSC.  © Lutz Hentschel

"In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich beim ersten Mal die Namen ohne Zettel ansagen wollen. Als mir der einer Spielerin, die ich schon 100-mal gesehen hatte, nicht mehr einfiel, wusste ich, dass ich es beim nächsten Mal anders mache", erinnert er sich lachend.

Manche Teams loben ihn für seine "geile Mucke", das "ist die schönste Belohnung", erklärt er. Seine Playlist rückt er aber nicht heraus. "Die ist ja mein Erkennungsmerkmal", grinst Petter.

Nicht nur beim DSC und beim VCO moderiert er, sondern auch hin und wieder bei den Zweitliga-Männern vom VC Dresden, den Drittliga-Damen vom Dresdner SSV und den Regionalliga-Volleyballerinnen vom SC Freital.

Darum war der Sieg gegen Potsdam eines der besten Heimspiele, das der DSC-Trainer jemals erlebt hat
DSC Volleyball Darum war der Sieg gegen Potsdam eines der besten Heimspiele, das der DSC-Trainer jemals erlebt hat

"Ich kann nur immer wieder dankbar sein, dass meine Frau mich das machen lässt. Wir nutzen unsere freie Zeit von Mai bis August. Wenn ich dann sonntags anfange, das Frühstück zu kommentieren, fragte sie, wann es denn endlich wieder bei mir losgeht", berichtet der 54-Jährige.

Mit der Anfrage des DSC ging für ihn ein Traum in Erfüllung. Auch, wenn er zwei Jahre lang im Fanblock von Erzrivale Allianz MTV Stuttgart mit dem Trikot seiner Tochter stand, bevor sie im Sommer ihre Karriere beendete.

Beim Heimspiel gegen Potsdam war die Stimmung gigantisch, Uwe Petter ist während seiner Moderation "im Tunnel". Gegen Suhl hofft er erneut auf eine brechend volle Halle.
Beim Heimspiel gegen Potsdam war die Stimmung gigantisch, Uwe Petter ist während seiner Moderation "im Tunnel". Gegen Suhl hofft er erneut auf eine brechend volle Halle.  © Lutz Hentschel

DSC: Im Pokal-Viertelfinale gegen Suhl hofft Uwe Petter auf eine "brechend volle" Margon Arena

Uwe Petter (54, l.) hofft auf ein ausverkauftes Haus, wenn er das Mikrofon am Samstag in die Hand nimmt.
Uwe Petter (54, l.) hofft auf ein ausverkauftes Haus, wenn er das Mikrofon am Samstag in die Hand nimmt.  © DSC/Daniel Madlung

Jetzt schlägt sein Herz aber nur noch rot-schwarz und vor dem Pokalfight im Viertelfinale am Samstag gegen Suhl (18 Uhr) kribbelt es schon gewaltig.

Seit Tagen verfolgt Uwe Petter den Kartenvorverkauf. "Ich hoffe, dass die Halle brechend voll wird", blickt er voraus. Er wird seinen Teil auf jeden Fall beitragen und dafür sorgen, dass die Fans die Margon Arena zum Brodeln bringen.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, DSC/Daniel Madlung

Mehr zum Thema DSC Volleyball: