Dresden - Seit Freitagabend steht fest: 2025 wird es einen neuen Pokalsieger im Volleyball geben. Titelverteidiger Allianz MTV Stuttgart flog in Potsdam nach einer 1:3-Niederlage aus dem Wettbewerb. Das sollte dem DSC eine Warnung sein. Das Team von Trainer Alexander Waibl (56) will am Samstag gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen (18 Uhr, Margon Arena) im Viertelfinale das Ticket fürs Halbfinale buchen.
Ganze 14 Punkte trennen Tabellenführer Dresden (21 Zähler) und Suhl (sieben) im Klassement der Bundesliga. Beim Pokalfight zählt das aber nicht.
Waibl weiß ganz genau: "Die Tabelle lügt, denn Suhl hat Anfang der Saison ohne Zuspielerin und ohne Mittelblockerin Roosa Laakkonen spielen müssen, da haben sie Punkte ohne Ende liegen lassen", warnt der 56-Jährige.
Die Bilanz der vergangenen Partien spricht auch eine ganz andere Sprache, denn neben zwei klaren 3:0-Erfolgen in der Liga gegen Aachen und in Erfurt, warf das Team vom emotionalen Trainer Laszlo Holosy den SSC Palmberg Schwerin mit einem Krimi-Sieg (3:2) aus dem Pokal.
"Suhl wird uns alles abverlangen. Sie sind ein sehr, sehr gutes Team mit Angreiferinnen, die alle aus dem hohen und halbhohen Ball scoren und das ist gefährlich für uns. Denn selbst, wenn man gut aufschlägt, heißt es, dass sie trotzdem konstant ihre Punkte machen", umreißt Waibl die Vorzüge des Viertelfinal-Kontrahenten.
Laakkonen ist die zweitbeste Mittelblockerin der Liga, mit der ukrainischen Diagonalen Anna Artyshuk steht eine starke Angreiferin im Aufgebot.
Zudem war Außenangreiferin Julia de Paula Viana (19) beim Achtelfinale gegen Schwerin mit 23 Punkten die erfolgreichste Scorerin. Die Spanierin wurde vor der Saison eigentlich von Allianz MTV Stuttgart verpflichtet, aber für ein Jahr nach Suhl ausgeliehen.
Pokal-Duell mit Suhl: Worauf es für die DSC-Volleyballerinnen in der Margon Arena ankommt
Neben den Vorzügen im Angriff ist Suhl die Mannschaft, die in der Liga bislang mit ihren Aufschlägen als Team die meiste Wirkung entfaltet hat. Bei den direkten Aufschlagpunkten hat der DSC allerdings ligaweit die Nase vorn.
Wie will das Waibl-Team die Thüringerinnen knacken? "Wir müssen echt gut Block und Abwehr spielen und dürfen in den Situationen, wenn die Zuspielerin weitere Wege hat und der Ball aus der Annahme oder der Abwehr nicht perfekt ans Netz kommt, keine Fehler in diesen beiden Elementen machen. Und dazu müssen wir selbst in der Lage sein, aus der Abwehr Punkte zu erzielen", beschreibt der DSC-Trainer das Rezept, mit dem es klappen könnte.
Natürlich hoffen er und das Team wieder auf eine gut gefüllte Margon Arena.
"Die Zuschauer mögen die Mannschaft und tragen sie. Ich hoffe, dass die Halle schön voll wird und wir ein atmosphärisch tolles und faires Spiel erleben", blickt er voraus.