DSC-Coach verärgert: "Es haben nicht alle kapiert, dass wir Stuttgart schlagen können!"
Dresden - DSC-Chefcoach Alex Waibl (55) war nach der 0:3-Niederlage (23:25, 24:26, 21:25) im ersten Play-off-Halbfinale beim großen Favoriten Allianz Stuttgart hin- und hergerissen.
"Es war mit Abstand unser bestes Spiel in dieser Saison gegen Stuttgart", bescheinigte Waibl seiner Mannschaft. Sagte aber danach sofort: "Ja, es war eine außergewöhnliche Leistung. Aber es haben nicht alle Mädels kapiert, dass wir Stuttgart diesmal hätten schlagen können. Das bleibt als bittersüße Note."
2038 Zuschauer in der SCHARRena erlebten ein Duell auf Augenhöhe mit drei extrem knappen Sätzen. Die Dresdner Taktik ging auf, in der Crunchtime war alles möglich.
Im ersten Durchgang führten die Gäste 23:21, bejubelten nach einem starken Blockpunkt gegen Allianz-Star Krystal Rivers (28) das 24:22.
Doch die von Stuttgart-Coach Faruk Feray (29) geforderte Video-Challenge ergab, dass Agnes Pallag (29) mit ihrem Trikot das Netz berührt hatte. Damit hieß es 23:23 und der Favorit machte die letzten beiden Punkte.
DSC Volleyball: Am Mittwoch muss das Team mehr Glaube zeigen
Im zweiten Akt "gab es Phasen, in denen wir bissel was weglassen, das rächt sich", konstatierte Waibl. Der DSC glich am Ende zwar einen 22:24-Rückstand durch zwei Angriffe der starken Annick Meijers (23) zum 24:24 aus, doch es reichte wieder nicht.
Wie auch in Durchgang drei: In dem führten die Dresdnerinnen 13:8 und 20:17. Trotzdem verließen sie nach 83 Minuten mit einer 0:3-Niederlage das Feld.
Als DSC-Kapitänin Jennifer Janiska (mit 15 Punkten Topscorerin) anschließend zur MVP-Ehrung nach vorn ging, war ihr der Ärger über das Ergebnis deutlich anzusehen. "Es war auf jeden Fall mehr drin. Bei uns hat die letzte Konsequenz gefehlt. Der Glaube, dass wir es schaffen können, war nicht da", monierte die 29-Jährige später.
Am Mittwoch um 19 Uhr haben die Dresdner Schmetterlinge daheim die Chance, es besser zu machen. "Es ist noch nicht vorbei", unterstreicht Chefcoach Waibl vor dem zweiten Spiel der "Best of three"-Serie.
Titelfoto: Imago / Eibner