DSC-Coach Alex Waibl vor Saisonauftakt: "Wir wollen den Titel holen"

Dresden - Die DSC-Volleyballerinnen starten am heutigen Samstag in der heimischen Margon Arena in die neue Saison. Gegner ist Vizemeister SC Potsdam. TAG24 sprach vorm Auftakt mit Chefcoach Alex Waibl (55).

DSC-Chefcoach Alex Waibl (55) ballt jubelnd die Faust. Auch nach dem Auftaktspiel gegen den SC Potsdam?
DSC-Chefcoach Alex Waibl (55) ballt jubelnd die Faust. Auch nach dem Auftaktspiel gegen den SC Potsdam?  © Lutz Hentschel

TAG24: Herr Waibl, in den vergangenen vier Jahren ist der DSC beim Bundesliga-Start immer als Verlierer vom Feld gegangen. Dreimal hieß der Gegner Potsdam. Endet die schwarze Serie jetzt?

Waibl: "Es ist kurios, immer wieder zuerst gegen Potsdam zu spielen, obwohl ausgelost wird. Ich hoffe, dass wir den Bann brechen, aber Potsdam ist ein starker Gegner. Die Möglichkeit, mit einem Sieg zu starten ist größer, wenn der Gegner nicht gleich ein Topteam ist."

TAG24: Der SCP hat einen neuen Cheftrainer, zehn neue Spielerinnen, nur drei sind geblieben. Ist das zu diesem Saisonzeitpunkt ein Vorteil für Ihre Mannschaft?

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Waibl: "Die Potsdamer Mannschaft ist zu großen Teilen schon seit Wochen zusammen. Sie konnten sich gut abstimmen, sind schon eingespielter. Aber wir sind auch gut aufgestellt."

DSC-Coach Alex Waibl: "Unsere Mannschaft ist stärker als im Vorjahr"

DSC-Trainer Alex Waibl (55) bei der Saisoneröffnung auf dem Dresdner Citybeach im September.
DSC-Trainer Alex Waibl (55) bei der Saisoneröffnung auf dem Dresdner Citybeach im September.  © Lutz Hentschel

TAG24: Sie haben sieben neue Spielerinnen geholt, dazu kommen Zuspielerin Larissa Winter und Libera Lotte Goertz aus dem Nachwuchs des VC Olympia Dresden. Mit welcher Spielphilosophie gehen Sie in die neue Saison?

Waibl: "Wir haben gestandene und erfahrene Spielerinnen geholt, sind damit reifer geworden. Wir werden eine Mannschaft sein, die über einen stabilen Annahmeriegel verfügt. Dazu über eine angriffsstarke Mitte. Wir werden ein höheres Tempo spielen, aber nicht übertrieben schnell. Insgesamt geht es um die Mischung. Unsere Mannschaft ist stärker als im Vorjahr, ohne Zweifel."

TAG24: Wie ist der Stand bei den Langzeitverletzten Mika Grbavica und Lara Berger?

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Waibl: "Mika und Lara werden zeitnah noch nicht auf dem Feld stehen. Das wird noch viele Wochen dauern."

TAG24: Wie sehen Ihre Saisonziele aus?

Waibl: "Unter optimalen Umständen haben wir die Möglichkeit, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir wollen den Titel holen, die Konkurrenz ist allerdings hart. Stuttgart verfügt wieder über den stärksten Kader. Auch Schwerin und Potsdam gehören zu den Favoriten. Im Pokal träumt jeder davon, das Finale in Mannheim zu spielen. Da hängt aber viel vom Losglück, der Tagesform, von Verletzungen ab. Im europäischen CEV-Cup werden wir in wenigen Tagen wissen, wer der Gegner wird. Bei den vier möglichen Kontrahenten würde ich mich als Location über Gran Canaria freuen, reisetechnisch über Brno."

Alex Waibl ist kein Fan von Systemwechseln

Alex Waibl (55) geht beim DSC bereits in seine 15. Saison als Chefcoach. So viel hat kein anderer Bundesliga-Trainer auf dem Buckel.
Alex Waibl (55) geht beim DSC bereits in seine 15. Saison als Chefcoach. So viel hat kein anderer Bundesliga-Trainer auf dem Buckel.  © Lutz Hentschel

TAG24: In der Frauen-Bundesliga gibt es jetzt nur noch zehn statt zwölf Mannschaften. Was halten Sie vom neuen Modus mit einer Zwischenrunde?

Waibl: "Ich finde prinzipiell Systemwechsel nicht gut, weil das die Zuschauer verunsichert. Aber ich halte es in diesem Fall für die bestmögliche Lösung, weil es nur noch zehn Mannschaften gibt. Bisschen besonders ist das Streichen der Punkte nach der Hauptrunde, das ist ein willkürlicher Eingriff."

TAG24: Sie gehen als dienstältester Bundesliga-Trainer in Ihre 15. Saison beim Dresdner SC. In den vergangenen Monaten hatte der Verein arge finanzielle Sorgen. Mittlerweile ist er gerettet. Aktuell wird an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Wie gehen Sie mit der Problematik um?

Waibl: "Natürlich ist das wichtig, wenn man beim Verein angestellt ist, eine Familie und Kinder hat. Aber ich hatte immer Grundvertrauen in die Verantwortlichen des DSC und unsere Sponsoren. Ich befasse mich jetzt mit dem Thema nicht mehr. Es macht immer Sinn, wenn man sich mit den Dingen beschäftigt, die man selbst in der Hand hat."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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