Derbysieger! DSC gewinnt Schmetter-Krimi gegen Suhl
Dresden - "Das war ein Wahnsinnsspiel, eine unglaubliche Stimmung in der Halle. Am Ende waren wir als Mannschaft etwas kompletter. Das war ein wichtiger Sieg für uns", sagte ein sichtlich zufriedener DSC-Chefcoach Alex Waibl nach dem nervenaufreibenden 3:2-Heimsieg im emotionalen Sachsen-Thüringen-Derby über den VfB Suhl.
Die Gastgeberinnen legten vor 2908 Zuschauern, darunter knapp 100 lautstarken Fans aus Thüringen, sofort vor.
Auffallend: Bis zum 8:6 hatte Grace Frohling bereits vier Angriffspunkte erzielt. Auf der anderen Seite sorgte der DSC mit drei Aufschlagfehlern für die ersten drei Zähler des VfB.
Nathalie Lemmens blockte zum 9:6. Doch danach drehten die Suhlerinnen den Spieß zum 9:10 um. Es sollte allerdings ihre einzige Führung im ersten Satz bleiben. Beim 20:15 hatten sich die Schützlinge von Alex Waibl erstmals ein Polster von plus fünf erarbeitet. Frohling machte mit ihrem 9. Punkt das 24:20. Der erste Satzball brachte das 25:20.
Spannend ging der zweite Durchgang los - 6:6. Zur ersten technischen Auszeit (8:6) schwappte die "Laola" über die Ränge der Margon Arena. Die Ex-Dresdnerin Marie Hänle hielt Suhl mit drei Punkten in Folge zum 12:12 im Rennen.
Die Thüringerinnen gaben sich auch nach der 18:13-Führung des DSC nicht geschlagen. Sie kämpften um jeden Ball und belohnten sich. Glichen erst zum 20:20 aus. Und konterten dann auch das 24:22 der Waibl-Schützlinge, Hänle machte das 24:26.
Der Dresdner SC dominiert im Tiebreak und siegt
Der VfB hatte jetzt das Momentum auf seiner Seite. Der DSC lief im dritten Akt fast durchweg einem Rückstand hinterher.
Bezeichnend: Als Hester Jasper mit ihrem Angriff am Suhler Block scheiterte, breitete sie enttäuscht und verärgert zugleich die Arme aus, schimpfte. Die Gastgeberinnen fanden keine Mittel zum Erfolg, die Gäste diktierten das Geschehen - 14:20. Waibl wechselte, verschaffte Sarah Straube und Nathalie Lemmens eine Pause. Der Satz ging 19:25 weg.
Mit Straube und mit Lemmens ging es im vierten Akt weiter. Der DSC lag gleich 3:6 hinten, drehte aber zum 7:6 auf. Jetzt war es eine enge Kiste. Nach dem 15:15 unterliefen den Dresdnerinnen zu viele Fehler, so gerieten sie erneut in Rückstand - 15:19.
Beim 21:21 war wieder alles offen. Am Ende war es Zuspielerin Straube, die mit einer grandiosen Aufschlagserie und zwei Assen zum 25:21 ihr Team in den Tiebreak führte.
In dem hatte der DSC nach dem 2:1 durchweg die Nase vorn, beim Stand von 8:5 wurden die Seiten gewechselt. Der DSC ließ sich jetzt den Sieg nicht mehr nehmen. Von den Zuschauern hielt es keinen mehr auf seinem Sitzplatz. Als Grace Frohling nach insgesamt 127 Minuten den zweiten Matchball zum 15:10 verwandelte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
Erfolgreichste Punktesammlerinnen beim Sieger waren Frohling (23), Kapitänin Jennifer Janiska (22) und Jasper (17).
Titelfoto: Lutz Hentschel