Nach Rebellins Tod (†51): Lkw-Fahrer nach Unfallflucht aus Haft entlassen
Düsseldorf - Im November vergangenen Jahres wurde der Ex-Radprofi Davide Rebellin (†51) bei einer Trainingsfahrt in Italien von einem deutschen Lkw-Fahrer übersehen. Nach einer Kollision verstarb der Italiener.
Vor etwa einem Monat stellte sich der deutsche Fahrer mit einem Anwalt den deutschen Behörden.
Zuvor wurde der Mann nach gemeinschaftlichen Ermittlungen von Behörden in Slowenien, Österreich, Italien und Deutschland europaweit per Haftbefehl gesucht. Ihm wurde Tötung im Straßenverkehr - ein Straftatbestand in Italien - sowie unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Aufzeichnungen von Überwachungskameras und entsprechende Zeugenaussagen sollen ergeben haben, dass der Deutsche aus Nordrhein-Westfalen den folgenschweren Unfall wohl bemerkt hatte.
Er sei sogar ausgestiegen und habe sich dem verunfallten Rebellin genähert, ehe er aber in seinen Sattelschlepper stieg und davonfuhr.
Tödlicher Unfall von Davide Rebellin: Auslieferung von Lkw-Fahrer nach Italien noch nicht vom Tisch
Die deutsche Justiz hat gemäß EU-Recht 60 Tage Zeit, um über die Auslieferung des Mannes an Italien zu entscheiden. Bei Zustimmung des Beklagten zur Überstellung muss er innerhalb von zehn Tagen nach Italien gebracht werden.
Der Mann wurde nun aber aus der Auslieferungshaft entlassen, berichtete die Deutsche Presse-Agentur.
Der zuständige Oberstaatsanwalt Daniel Dependahl betonte aber am Mittwoch in Hamm, dass damit nicht abschließend geklärt sei, ob der Beklagte nach Italien ausgeliefert werde oder nicht.
"Das Verfahren nimmt seinen weiteren Gang", erklärte Dependahl zu dem Fall.
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