Trotz Australien-Skandal - Novak Djokovic betont: Ich bin kein Impfgegner!
New York - Er ist einer der größten Tennisspieler aller Zeiten, doch im vergangenen Jahr beherrschte Novak Djokovic (36) die Schlagzeilen eher mit seiner Weigerung, sich gegen Corona impfen zu lassen und den daraus resultierenden Turnierausschlüssen. Nun betonte er jedoch: Er sei kein Impfgegner!
Mit seinem 23. Grand-Slam-Titel bei den French Open in diesem Jahr kürte sich der Serbe zum alleinigen Rekordhalter bei den Männern, sein US-Open-Sieg machte ihn auch zum geschlechtsübergreifenden Rekordhalter gemeinsam mit der australischen Legende Margaret Court (81).
Doch diese Bestmarken hätte er bereits früher erreichen können - wenn er an den Australian Open und den US Open 2022 hätte teilnehmen dürfen. Stattdessen konnte der "Djoker" wegen seiner fehlenden Impfung nicht einreisen, insbesondere in "Down Under" sorgte er mit seiner Ausweisung aus dem Land für einen Skandal.
Nachdem er seine erste Teilnahme bei den US Open nach der Einreise-Sperre in die USA direkt gewonnen hatte, betonte er jetzt aber im Interview mit Tennis-Ikone John McEnroe (64): "Ich war nie ein Impfgegner."
Angesprochen auf seine Ausweisung aus Australien im Januar 2022, die McEnroe als "das Ungeheuerlichste", was er in seiner gesamten Zeit im Tennis erlebt hätte, bezeichnete, erklärte der Serbe: "Ich wurde wie der Bösewicht der Welt angesehen und behandelt - dabei wollte ich einfach nur Tennis spielen, weil es das ist, was ich am besten kann."
Novak Djokovic verzichtete für die Wahlfreiheit auf zwei Grand Slams
"Ich war nie ein Impfgegner, ich war immer für die Freiheit, zu wählen zu können - etwas, das wir immer für selbstverständlich gehalten haben. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass viele Leute die Wahl hatten", erläuterte Djokovic seinen Standpunkt.
Für diese Prinzipienfrage wäre er auch bereit gewesen, einen Status als eventuell bester Spieler aller Zeiten mit den meisten Grand-Slam-Siegen zu opfern, wie er bereits nach seiner Ausweisung in einem BBC-Interview erklärte.
Doch zu Djokovics Glück wurden die Einreisebestimmungen in allen Ländern, in denen die vier größten Tennisturniere durchgeführt werden, wieder angepasst und der 36-Jährige konnte seinen Weg zum Rekordhalter fortsetzen, durch seinen US-Open-Sieg ergatterte er auch seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste zurück.
Seine Prinzipientreue kostete ihn letztendlich also nur zwei Turniere anstatt wie befürchtet seinen Rekord - und mit dem nächsten Grand-Slam-Sieg würde der "Djoker" sich zum alleinigen Besten der gesamten Tenniswelt krönen.
Titelfoto: CLIVE BRUNSKILL / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP