Tennisstar regt sich über Entscheidung auf - dann sorgt er für einen Eklat
Paris (Frankreich) - Befremdliche Szenen bei den French Open! Weil mehrere knappe Entscheidungen gegen ihn ausfielen, war der polnische Tennisspieler Hubert Hurkacz (27) im Achtelfinale gegen Grigor Dimitrow (33) mehr als erzürnt - und hatte einen kuriosen Vorschlag für seinen Gegner.
Nachdem Schiedsrichterin Alison Hughes einen Ball, den Hurkacz selbst auf der Linie gesehen hatte, Aus gab, war das Fass für den Weltranglisten-Achten übergelaufen.
Der Pole machte bei der kurzen Pause zum Seitenwechsel ein Wechselzeichen mit den Händen und rief seinem Kontrahenten zu: "G, willst du wechseln? Möchtest du mit der Dame hier weitermachen?"
Dimitrow fragte sichtlich verwirrt nach: "Womit möchte ich weitermachen?"
"Bist du mit der Dame hier einverstanden? Oder möchtest du sie austauschen? Das meine ich. Liegt an dir", betonte der 27-Jährige und zeigte mehrfach zur Verdeutlichung auf den Schiedsrichterstuhl, auf dem Hughes zu diesem Zeitpunkt saß.
Sein Gegner schien nicht zu wissen, wie er reagieren sollte, sagte nur" Was immer du möchtest".
Schließlich ging er auf seinen Kontrahenten und Kumpel zu und versuchte, ihn im leisen Gespräch zu beruhigen - offenbar mit Erfolg, denn Hurkacz brachte das Thema Schiedsrichterwechsel nicht mehr auf.
Hubert Hurkacz will Schiedsrichterin austauschen - sein Gegner hat Verständnis
Der Bulgare gewann die Partie nur wenig später - und zeigte anschließend Verständnis für seinen Freund.
"In der Hitze des Gefechts sagt man manchmal schwierige Dinge", sagte Dimitrow Eurosport zufolge auf der folgenden Pressekonferenz. "Ich bin sicher, dass alles, was er gesagt hat, nicht böse gemeint war. Die Schiedsrichter geben immer ihr Bestes. Es ist nicht so einfach, wenn die Bälle so nah an die Linien gespielt werden."
Es ist nicht der erste Eklat der diesjährigen French Open: In der ersten Runde hatte Lokalmatador Terence Atmane (22) eine Zuschauerin mit einem Ball abgeschossen, war dafür aber nicht disqualifiziert worden.
Nur einen Tag später hatte dann das Publikum für Aufsehen gesorgt, das nicht nur mit im Tennis verpönten Zwischenrufen störte, sondern auch Spieler bepöbelte: David Goffin (33) etwa wurde gar mit Kaugummi bespuckt.
Titelfoto: BERTRAND GUAY / AFP