Tennis-Märchen geht weiter! Fans widmen Eva Lys eigenen Song
Hamburg/Melbourne - Was für eine Geschichte! Deutschlands Tennis-Hoffnung Eva Lys (23) steht nach einem Dreisatz-Sieg über die Französin Varvara Gracheva (24) in der dritten Runde der Australien Open. Von den Fans gab es unmoralische Angebote.
Erst fiel sie zu Boden, anschließend gab es Umarmungen für ihre Mutter, Bundestrainer Torben Beltz (48) und ihre kleine Schwester Isabela (8).
Lys hatte gerade erst ihren größten Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier. Noch nie zuvor hatte die in Hamburg lebende Tennis-Spielerin die dritte Runde bei einem der größten Turniere der Welt erreicht.
"Wortlos glücklich", nannte die 23-Jährige ihren Zustand bei Eurosport nach der Partie. Angetrieben von den Fans pushte sich die Weltranglisten-128. auf Nebenplatz 6, der aufgrund einer zweistöckigen Bar an einer Seite auch Party-Court genannt wird, zu Höchstleistungen.
"Wenn man das das erste Mal erlebt, hat man keine Worte dafür. Ich habe jede Sekunde genossen", sagte sie dazu. Und das konnte sie auch. Einige Fans dichteten den DJ-Ötzi-Song "Hey Baby" um. "Hey Eva, i wanna know, if you be my girl", schallte es über den Platz. "Wenn die Leute im Chorus über einen singen, ist das schon ein totaler Bonus", gestand Lys.
Mit dem Zweitrunden-Erfolg geht das Märchen der Deutschen weiter, dabei hätte sie eigentlich schon gar nicht mehr in Melbourne sein sollen. Lys war zuvor in der dritten Runde der Qualifikation ausgeschieden und war erst wenige Minuten vor ihrem ersten Match als Lucky Loserin ins Hauptfeld gerutscht.
Eva Lys muss bei den Australian Open auf ihren Trainer verzichten
"Mein Rückflug war schon für Mittwoch gebucht, mein Vater flog schon am Dienstag", lautete der eigentliche Plan, der nun erneut umgeschrieben werden muss.
Am Samstag trifft die 23-Jährige auf die Rumänin Jaqueline Crisitian (26), Nummer 83 der Welt, gegen die sie bislang alle drei Duelle gewinnen konnte.
Weil ihr Vater, der gleichzeitig auch ihr Trainer ist, seinen Rückflug nicht mehr umbuchen konnte, wird Lys nun von Bundestrainer Beltz trainiert. Er hatte Angelique Kerber (36) 2016 zum Sieg bei den Australien Open geführt.
Für die Hamburgerin hat sich der Erfolg auf jeden Fall gelohnt. Neben einem Sprung in der Weltrangliste hat sie statt 43.500 Euro nach dem Quali-Aus nun bereits 175.000 Euro in der Tasche - und es könnte ja noch mehr geben!
Titelfoto: Manish Swarup/AP/dpa