Missbrauch? Tennis-Vizepräsident beteuert seine Unschuld und tritt dennoch zurück

Hamburg/Bad Homburg - Bis Mittwoch galt die ihm gesetzte Frist, nun hat der Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes gehandelt: Dirk Hordorff (66) ist von seinem Amt zurückgetreten.

Dirk Hordorff (66) ist vom Amt des Vizepräsidenten des Deutschen Tennis-Bundes zurückgetreten.
Dirk Hordorff (66) ist vom Amt des Vizepräsidenten des Deutschen Tennis-Bundes zurückgetreten.  © IMAGO / tennisphoto.de

Dem vorausgegangen waren schwere Anschuldigungen des Machtmissbrauchs, der sexualisierten Gewalt, die er an einem ehemaligen Schützling verübt haben soll.

"Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden. Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren. Das in den Medien kolportierte, gegen mich gerichtete Verfahren wurde am 28. März 2023 von der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach § 170 Absatz 2 StPO eingestellt", heißt es in einer Stellungnahme seiner Anwälte.

In der vergangenen Woche hatte das ehemalige hoffnungsvolle deutsche Talent Maximilian Abel (41) ausgepackt und gegen Hordorff schwere Anschuldigungen erhoben.

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Vorausgegangen waren Recherchen von Sportschau, NDR und Süddeutscher Zeitung.

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Maximilian Abel (41) hatte schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Trainer Hordorff erhoben.
Maximilian Abel (41) hatte schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Trainer Hordorff erhoben.  © IMAGO / Marcel Lorenz

Zunächst hatte sich der DTB auch aufgrund des eingestellten Verfahrens hinter Hordorff gestellt.

Anfang der Woche kam jedoch die Aufforderung an den Funktionär, von seinem Amt zurückzutreten. Dieser kam der 66-Jährige jedoch nicht sofort nach, sodass ein Ombudsmann und ein Sprecher des Bundesausschusses eingeschaltet wurden.

Nun hat Hordorff die Konsequenzen gezogen, beteuert aber seine Unschuld. Zuvor hatte er die Anschuldigungen bereits als "unwahr" zurückgewiesen.

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Abel hatte davon berichtet, dass er nackt vor seinem damaligen Betreuer habe Liegestütze machen müssen.

Den traurigen Höhepunkt jahrelanger Belästigung soll ein Vorfall im Rahmen des ATP-Turniers am Hamburger Rothenbaum dargestellt haben, bei dem Hordorff Abel gezwungen haben soll, im Hotelzimmer nackt auf einem Bett in die "Hündchenstellung" zu gehen.

Anschließend habe Hordorff mit einem Gürtel bis zu 20 Mal auf das nackte Gesäß des Tennisprofis eingeschlagen und dabei eine Erregung gehabt.

Der 66-Jährige könnte sich aber neuen Vorwürfen gegenüber sehen, denn nach der Veröffentlichung der Recherchen sollen sich weitere Betroffenen beim Deutschen Tennis-Bund gemeldet haben.

Titelfoto: IMAGO / tennisphoto.de

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