Skandal bei den French Open! Spielerin schießt Ballmädchen ab
Paris (Frankreich) - Sie stand an der Plane, hielt sich die Brust und weinte bitterliche Tränen: Ein Ballkind ist bei den French Open in Paris bei einem absoluten Skandal im Tennis abgeschossen worden.
Das Mädchen wurde während eines Doppel-Spiels in der dritten Runde der Damen-Konkurrenz von einem Ball an der Schulter getroffen.
Miyu Kato (28) stand mit ihrer indonesischen Partnerin Aldila Sutjiadi (28) auf dem Platz. Es stand gegen die Paarung Bouzkova/Sorribes Tormo 6:7 und 3:1, als die Partie abgebrochen werden musste.
Denn die Japanerin hatte nach einem verlorenen Punkt vor dem Netz stehend einen Ball mit der Rückhand auf die andere Seite geschossen.
Dabei traf sie ein Ballmädchen, das daraufhin bitterlich zu weinen begann. Die Gegnerinnen machten den Schiedsrichter erst auf diese Situation aufmerksam, er eilte von seinem Stuhl, um sich nach dem Befinden der Teenagerin zu erkundigen.
Auch Kato lief auf die andere Seite und entschuldigte sich. Schließlich wurde das Ballmädchen vom Platz geführt.
Der Supervisor kam auf den Platz und diskutierte gemeinsam mit dem Schiedsrichter mit dem japanisch-indonesischen Doppel.
Nach Skandal bei den French Open: Boris Becker spielt den Vorfall herunter
Auf Videoaufnahmen ist zu hören, wie die beiden Herren immer wieder sagen, dass wenn die Spielerin das Mädchen getroffen und damit eine Verletzung in Kauf genommen hat, sie nicht weiterspielen kann.
Nach einigen Minuten fiel die Entscheidung: Für die Japanerin und ihre Partnerin war die Partie beendet. Sie wurden disqualifiziert. Eine ähnliche Situation hatte es bereits im September 2020 gegeben. Da hatte der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic eine Linienrichterin mit dem Ball getroffen, wurde daraufhin ebenfalls disqualifiziert.
Unglaublich! Die deutsche Tennis-Legende Boris Becker (55) spielte den Vorfall in seiner Rolle als TV-Experte runter: "Das war wirklich übertrieben. Das Ballmädchen tut mir leid, aber auch die Spielerin, denn die hat das ja nicht absichtlich gemacht, denn das war eher so ein 'Ich schick den Ball zurück, dahin, wo er hingehört'. Also das war eine übertriebene Maßnahme vom Schiedsrichter", meinte der mehrmalige Grand-Slam-Champion.
Kato weinte mit ihrer Partnerin anschließend ebenfalls, muss sich aber schnell fangen, denn schon am Montag steht sie um 13.30 Uhr mit dem Deutschen Tim Pütz (35) im Viertelfinale des Mixed-Wettbewerbes. Die beiden müssen gegen die Brasilianerin Luisa Stefani (25) und ihren Partner Rafael Matos (27) antreten.
Titelfoto: IMAGO / tennisphoto.de