Sänger Dan Smith: Fall Novak Djokovic zeigt, dass für Reiche andere Regeln gelten
Hamburg - Der Wirbel um Tennis-Profi Novak Djokovic (34) beschäftigt auch die Stars. Daniel Campbell "Dan" Smith (35), Sänger der Indie-Rock-Band Bastille, hat dazu klare Ansichten.
Davon berichtete der Musiker am Mittwoch im Gespräch mit Radio Hamburg, wie der Sender am Donnerstag mitteilte.
Im Interview mit Moderator Tim Gafron sagte der Bastille-Leadsänger: "Ich persönlich denke, er sollte sich die Impfung holen, das ist aber natürlich nur meine Meinung. Aber nur, weil er reich und mächtig ist, sollten für ihn keine Sonderregeln gelten, die Regeln sind ja aus gutem Grund da."
Smith sieht den Fall kritisch. "Natürlich sollte jeder mit seinem Körper machen können, was er will, wenn aber die Einreisebestimmungen sind, dass man ohne Impfung nicht reinkommt, dann sollte das für ihn gelten."
Der 34-Jährige bemängelt vor allem die Ungerechtigkeit und appellierte an den Solidaritätsgedanken.
"Ich denke, für andere Menschen sowie Tennisspieler, die versuchen zu reisen, ist es sehr frustrierend zu sehen, dass jemand, der sehr erfolgreich und reich ist, die Regeln einfach so drehen kann, wie er will."
Darum geht es bei der Debatte um Novak Djokovic
Zugespitzt sagte er weiter: "Traurigerweise ist unsere Welt so, dass für die Reichen und Mächtigen einfach andere Regeln gelten."
Der Fall habe das jetzt aufgedeckt. "Ich denke, normalerweise kriegen wir 'Normalos' davon nichts mit." Dass die Menschen empört auf den Einreise-Skandal um Djokovic reagieren, hält der 35-Jährige für verständlich. "Weil sie einfach mitbekommen haben, wie es laufen kann."
Der Tennis-Weltranglisten-Erste der Herren war Anfang Januar mit einer höchst umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien eingereist, um bei den Australian Open in Melbourne spielen zu können. Eigentlich dürfen nur gegen das Coronavirus Geimpfte einreisen - der Serbe ist ungeimpft. Bei der Einreise wurde Djokovics Visum aber nicht anerkannt.
Ein Gericht kippte die Entscheidung später. Ob der 34-Jährige im Land bleiben und an dem Turnier teilnehmen darf, ist unklar. In der Zwischenzeit bereitet sich der Tennis-Profi weiter auf die Australian Open vor.
Titelfoto: Montage: James Ross/AAP/dpa, Georg Wendt/dpa