Formel 1 & Fußball sind nicht genug! Steigt Saudi-Arabien auch ganz groß ins Tennis ein?
Saudi-Arabien - Fußball, Boxen, Golf, Formel 1 und jetzt auch noch Tennis? Saudi-Arabien schickt sich dieser Tage an, die nächste populäre Sportart in den Wüstenstaat zu holen.
Steigt in Saudi-Arabien künftig das ganz große Tennis? Nach einem Bericht des Telegraph hat der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) ein stattliches Angebot für die Ausrichtung der ATP-Masters-Serie abgegeben.
Finanzrahmen: zwei Milliarden US-Dollar! Großer Profiteur wären mit je einer Milliarde US-Dollar die zwei Welt-Organisationen für Herren- (ATP) und Damen-Tennis (WTA), die bisher die Serie getrennt ausrichten. Allerdings drängt die Entscheidung - nur 90 Tage sei die Offerte gültig.
Bei der Masters-Serie handelt es sich um das zweitbedeutendste Tennis-Event nach den vier Grand Slams. Das Saudi-Angebot wäre als Konkurrenz zur etablierten Premier-Tour zu sehen.
Viele Funktionäre dürften angesichts jener Summen seit Tagen Dollarzeichen in den Augen haben. Hintergrund der Bestrebungen ist der reformbedürftige Wettkampfkalender im Tennis.
Saudi-Arabien selbst spricht ganz groß von der "Vision 2030", will sich wirtschaftlich unabhängiger vom Öl machen und stattdessen mit Großsport-Events Touristen in den Wüstenstaat locken und Einheimische unterhalten.
Kritiker werfen dem Königreich vor, lediglich durch "Sportswashing" von den Verfehlungen gegen Menschenrechte ablenken zu wollen.
Rafael Nadal wurde als Tennis-Botschafter Saudi-Arabiens gewonnen
Die Saudis investieren jedenfalls im ganz großen Stil, gewannen jüngst den spanischen Superstar Rafael Nadal (37) als Tennis-Botschafter für das Land.
Als nächstes Tennis-Highlight ist für den Oktober der sogenannte "Six Kings Slam" geplant. Bei diesem Turnier soll es nicht um Punkte in der Weltrangliste gehen, sondern um Geld und Prestige.
Zugesagt haben neben Nadal auch weitere Topstars wie Novak Djokovic (36), Carlos Alcaraz (20), Jannik Sinner (22) und Daniil Medvedev (28).
Startgeld: 1,5 Millionen Euro, auf den Gewinner warten noch einmal sechs Millionen Euro. Nicht schlecht für ein "Show-Turnier".
"Es ist generell positiv, dass Sponsoren und Veranstalter am Tennis interessiert sind. So ein Angebot ist erst einmal eine Chance", teilte der Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Dietloff von Arnim (63), der Deutschen Presse-Agentur mit.
Anfang April sei ein Meeting in Madrid angesetzt, wo über die Pläne diskutiert werden soll. Mit dem vielerorts umstrittenen ATP-Chef Andrea Gaudenzi (50) soll Saudi-Arabien einen mächtigen Verbündeten auf seiner Seite haben.
Titelfoto: Bildmontage: AFP