Hamburg/Melbourne - Wie abartig! Deutschlands Tennis-Hoffnung Eva Lys (22) ist erneut Opfer von üblen Beschimpfungen geworden. Wieder ging sie damit an die Öffentlichkeit.
Der Frust bei der in Hamburg lebenden Lys war am Donnerstag ohnehin groß. Gerade erst hatte die 22-Jährige in der Qualifikationsrunde der Australian Open gegen die Lokalmatadorin Destanee Aiava (24) in drei Sätzen verloren.
Zu allem Überfluss schickten ihr dann auch noch einige Follower Kommentare, die weit unter die Gürtellinie gingen. "Wieder einige liebevolle Kommentare bekommen - lasst mir euch meinen Favoriten schreiben", veröffentlichte die Nummer 129 der Welt einen Beitrag in ihrer Instagram-Story.
Absender der Nachricht war ein gewisser Antonio Capraru, der auf Rumänisch geschrieben hatte: "Krebs in die Muschi bekommen. Möge der Staub von deiner Seele entfernt werden. Sollen deine kleinen Kinder in der Erde verrotten." Abscheuliche Worte, ohne einen nennenswerten Grund.
Es war nicht das erste Mal, dass Lys so angefeindet worden ist. Bereits im vergangenen Jahr wandte sie sich an die Öffentlichkeit, nachdem sie solche Hassnachrichten erhalten hatte - unter anderem auch von ebenjenem Antonio Capraru. Für ihren Mut und Schritt erntete sie viel Lob und Respekt, leider gehören solche Beleidigungen aber mittlerweile zum Alltag.
Beleidigungen gehören für Tennis-Stars zum Alltag
Auch die absoluten Top-Stars bleiben davon nicht verschont. Deutschlands Nummer eins der Herren, Alexander Zverev (27), ist einer von ihnen. "Wie oft meiner Mutter der Tod gewünscht wird. Wie oft mir der Tod gewünscht wird. Ich erlebe das überall auf der Welt", hatte er erklärt.
Auch wenn es schwer ist, sich damit auseinanderzusetzen, Lys hat einen Weg gefunden. Denn nur selten können die Übeltäter auch bestraft werden, die Profile sind kaum eindeutig zuzuordnen.
Am Ende konzentriert sich die 22-Jährige weiterhin auf das, was sie beeinflussen kann. Und das heißt Tennisspielen. Mit etwas Glück könnte sie noch als Lucky Loserin ins Hauptfeld der Australian Open rutschen. Das wäre dann immerhin eine kleine Art Genugtuung.