Ehemalige Nummer eins der Tennis-Welt vor Rücktritt: "Weil sie eine Frau ist"
Polen - Schonungslose Abrechnung mit dem Frauen-Tennis! 2020 stellte Caroline Wozniacki (33) den Schläger in die Ecke, um ihn drei Jahre später als zweifache Mutter wieder in die Hand zu nehmen. Nun soll die ehemalige Nummer eins der Welt aber vor einem erneuten Rücktritt stehen. Ihr Vater offenbarte die Gründe - und redete dabei nicht gerade um den heißen Brei herum.
"Wenn man sich die Organisation anschaut, dann ist Frauen-Tennis eine ganz andere Sportart als Männer-Tennis. Es ist ein Amateursport", erklärte Piotr Wozniacki (61) gegenüber der Seite sport.pl.
Der Papa und Trainer der Australian-Open-Siegerin von 2018 ist sauer auf den Damen-Verband WTA, da der nur Chancengleichheit vorheuchele.
"Über Frauen im Sport wird oft gesagt, dass sie eine Inspiration seien und dass es gesund für sie sei, die Karriere zu unterbrechen, um eine Familie zu gründen und anschließend wieder zurückzukehren. Aber das ist ein Märchen. Das ist lächerlich. Und noch mehr: Es ist erbärmlich", wetterte der 61-Jährige.
Aufgrund der längeren Pause greift bei Wozniacki nicht das Protected Ranking, das etwa verletzte Athletinnen vor dem Abrutschen aus den Qualifikationsrängen schützt. Die Dänin musste sich erst wieder mühsam in der Weltrangliste nach oben arbeiten, ist für große Turniere auf sogenannte Wildcards angewiesen.
Die Entscheidungsgewalt liegt da aber mittlerweile bei den Veranstaltern der Wettbewerbe, für das Masters in Rom und die French Open ging die 33-Jährige daher leer aus.
Caroline Wozniacki ist als Mutter "nicht mehr willkommen"
"Caroline war die Nummer eins der Welt", so der wütende Vater weiter. "Wir sprechen also von einer kompletten Tennisspielerin, von jemandem, der großartige Arbeit geleistet hat, der sicherlich die Popularität des Tennis gesteigert hat."
"Und es stellt sich heraus: Wenn jemand wie Caroline Wozniacki mit Familie zurückkommt, ist sie nicht mehr willkommen", kritisierte der Coach.
Das gelte darüber hinaus auch für andere Größen wie Angelique Kerber (36) oder Naomi Osaka (26), die von "Entscheidungen anderer abhängig" seien, während die WTA "ihre Hände in Unschuld" wasche.
Schon bald werde sich Wozniacki daher wieder in den Ruhestand verabschieden, wie ihr Papa durchblicken ließ. "Weil sie eine Frau ist", stellte er verärgert fest.
Anderen Eltern rät er, Töchter zwar im sportlichen Werdegang zu unterstützen, es aber besser, es bei einem Hobby zu belassen.
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