Das sieht böse aus: Tennis-Supertalent beißt sich selbst in den Arm!
Melbourne (Australien) - Das Riesentalent beißt sich durch! Mit ihrem sensationellen Erfolg gegen Top-Zehn-Spielerin Ons Jabeur (29) bei den Australian Open hat Mirra Andreeva (16) die Tennis-Welt verblüfft, doch in der darauffolgenden Runde wurde es zwischendurch brenzlig. Ihre Wut reagierte die junge Russin dabei an sich selbst ab.
Nach dem überraschend deutlichen Zweitrunden-Triumph (6:0, 6:2) wartete am Freitag mit Diane Perry (21) der nächste schwere Brocken auf die Teenagerin.
Den ersten Satz gab die 16-Jährige auch direkt ab, im zweiten Akt kämpfte sie sich allerdings zurück, ehe sie im entscheidenden Durchgang an den Rand einer Pleite gedrängt wurde.
Infolge eines Patzers, der zum 0:3 aus Sicht von Andreeva führte, ließ die gefeierte Nachwuchsspielerin ihrem Ärger auf skurrile Art und Weise freien Lauf. Plötzlich rammte sie ihre Zähne nämlich in ihren linken Oberarm!
Dabei hielt sich das Tennis-Juwel offenbar nicht zurück, denn der Wut-Biss hinterließ deutlich sichtbare Spuren auf der Haut der Rechtshänderin.
Mit leichter Verzögerung zeigte der schmerzhafte Weckruf aber immerhin Wirkung. Bis auf 1:5 ließ sich Andreeva zwar zunächst abschütteln, doch dann startete sie eine beeindruckte Aufholjagd, sackte den Satz im Tiebreak und somit auch den Sieg (1:6, 6:1, 7:6) noch ein.
Bild der Bissspur von Mirra Andreeva auf X
Andy Murray adelt Tennis-Supertalent Mirra Andreeva
So wirklich hatte die 47. der Weltrangliste selbst nicht mehr an das Comeback geglaubt, wie sie anschließend im Interview verriet. Nun zog sie gleich bei ihrer ersten Australian-Open-Teilnahme im Hauptfeld trotzdem ins Achtelfinale ein, wo sie am Sonntagmorgen auf Barbora Krejčíková (28) trifft.
Im britischen TV wurde ihr der verärgerte Biss ins eigene Fleisch derweil von den Kommentatoren als mentale Schwäche ausgelegt, doch das schottische Tennis-Ass Andy Murray (36) sprang der Junioren-Hoffnung zur Seite.
"Vielleicht liegt es an ihrer mentalen Stärke, dass sie das Match noch drehen konnte. Vielleicht drehte sie das Match, weil sie hart zu sich selbst ist und mehr von sich verlangt, wenn sie schlecht spielt?", schrieb die frühere Nummer eins der Welt auf X.
Andreeva freute sich wiederum sehr über die Rückendeckung vom dreifachen Grand-Slam-Champion: "Ich werde versuchen, es mir irgendwie auszudrucken und es mir einrahmen", erklärte sie bezüglich der Netz-Nachricht auf einer Pressekonferenz.
"Vielleicht nehme ich es überall mit hin, vielleicht hänge ich es mir an die Wand, damit ich es jeden Tag sehen kann", fügte die 16-Jährige an.
Titelfoto: Louise Delmotte/AP/dpa, Screenshot/X/showfortennis