Als erster Grand Slam! Wimbledon schließt Athleten aus Russland und Belarus aus
London - Bislang sind russische und weißrussische Athleten von einem Berufsverbot im Tennis als Einzelsport verschont geblieben. Lediglich bei den Team-Events wie Davis Cup (Männer) und Billie Jean King Cup (Frauen) durften sie nicht antreten. Doch nun prescht der erste Grand Slam nach vorn und schließt Sportler aus.
Die Wimbledon-Veranstalter bestätigten am Mittwoch, dass keine Tennisprofis aus Russland und Belarus zugelassen seien.
Zuvor hatte die New York Times berichtet und sich dabei auf einen hochrangigen Tennis-Funktionär berufen, dass russische und weißrussische Spielerinnen und Spieler aufgrund der Invasion Russlands in der Ukraine und der Unterstützung durch Weißrussland nicht antreten dürfen.
Das wird das Tableau natürlich mächtig durcheinander wirbeln. Denn allein bei den Herren würde es mit Daniil Medvedev (2) und Andrey Rublev (8) zwei Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste treffen. Mit den Russen Karen Khachanov (26) und Aslan Karatsev (30) sowie dem Weißrussen Ilya Ivashka (44) beträfe es drei weitere Spieler in den Top 50.
Bei den Frauen müssten unter anderen die Nummer vier der Welt, die Weißrussin Aryna Sabalenka, die Russin Anastasia Pavlyuchenkova (15) und die Weißrussin Victoria Azarenka (18) zuschauen.
Das bekannte Rasenturnier an der Church Road in London findet dieses Jahr vom 27. Juni bis 10. Juli statt. Die French Open, die vom 22. Mai bis zum 5. Juni in Paris ausgetragen werden, streben keinen Ausschluss der russischen und weißrussischen Athleten an. Auch von den US Open in New York wurden noch keine Stimmen diesbezüglich laut.
Russland und Weißrussland sind bereits kein Mitglied der ITF mehr
Nach Kriegsbeginn hatte die Internationale Tennis Föderation (ITF) bezogen auf Team-Events wie den Davis Cup der Männer und den Billie Jean King Cup der Frauen schnell gehandelt und die beiden Nationen ausgeschlossen. Das wurde bereits am 1. März verkündet. Russland hatte beide Events 2021 gewonnen.
Anschließend wurden zahlreiche Turniere in beiden Ländern gecancelt und die beiden Staaten als Mitglieder der ITF ausgeschlossen. Zudem dürfen die Athleten nur noch unter neutraler Flagge antreten. Sowohl in der Weltrangliste als auch in Scoreboards ist neben den Namen ein weißer Fleck.
Allerdings wurden sie eben bislang nicht daran gehindert, ihren Beruf auszuüben. Allerdings wurden die Stimmen von ukrainischen Athleten, die einen Ausschluss forderten, zuletzt lauter.
"Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit. Ich treffe die Entscheidung nicht, aber ich denke, sie sollten auch als Einzelspieler ausgeschlossen werden. Es kann nicht nur eine Sanktion für 90 Prozent der russischen Menschen geben, aber für 10 Prozent nicht. Es muss gerecht sein", sagte unter anderem Olga Savchuk in einem Interview, wie die New York Times berichtet.
Originalmeldung, 11.50 Uhr, Aktualisiert, 17.23 Uhr
Titelfoto: IMAGO / Xinhua