Surreal! Läufer versuchen nicht zu gewinnen, weil sie wissen, was sie dann erwartet
Bengaluru (Indien) - In Indien kam es bei einem 5000-Meter-Lauf zu einer surrealen Szene. Mehrere Athleten haben sichtbar nicht um das Gewinnen gekämpft. Offenbar wurde ihnen mitgeteilt, dass der Sieger auf illegale Substanzen untersucht wird!
Wie die renommierte Sportzeitung Marca berichtete, befindet sich der indische Sport aufgrund des massiven Konsums illegaler Substanzen in einer tiefen Krise!
In den vergangenen Wochen kamen gleich mehrfach Dopingfälle von Athleten an die Öffentlichkeit, zudem gibt es zahlreiche Verdachtsmomente gegen einige Sportler.
Die sechs Läufer dieses 5000-Meter-Laufes gehören nun zum Kreis der Verdächtigen, denn anstatt Vollgas zu geben, um den Sieg zu erringen, liefen sie locker, um anderen den Vortritt zu lassen.
Der Grund? Mehrere indische Journalisten wiesen darauf hin, dass die Erstplatzierten Dopingkontrollen unterliegen und die Läufer dies vermeiden wollten.
Auf X (ehemals Twitter) wurde diese skurrile Szene geteilt.
Lalit Kumar rannte 100 Meter ganz alleine
Laut dem indischen Journalisten Jonathan Selvaraj haben zehn weitere Athleten das Rennen gar nicht erst begonnen. Die ersten sechs kamen hingegen innerhalb von 0,25 Sekunden ins Ziel mit einer beinahe militärischen Präzision.
Mindestens ein Läufer muss gewonnen haben, aber niemand hat sich gefreut.
Erst vor wenigen Wochen soll es eine weitere peinliche Szene gegeben haben.
Bei den Leichtathletik-Meisterschaften des Bundesstaates Delphi trat ein Athlet allein im 100-Meter-Finale an, weil seine Konkurrenten die Flucht ergriffen hatten, als sie erfuhren, dass Anti-Doping-Kontrolleure am Ende der Veranstaltung auftauchen würden.
Doch der Inder Lalit Kumar wurde für seine Ehrlichkeit nicht belohnt, denn das Reglement sieht vor, dass ein Sieger nur hervorgehen kann, wenn mindestens drei Athleten am Start sind.
"Ich wollte unbedingt gegen die besten Athleten antreten, aber niemand ist aufgetaucht. Jeder hatte Angst, sich testen zu lassen. Als Sportler fühle ich mich sehr verletzt und enttäuscht", so Kumar gegenüber dem Indian Express.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/jon_selvaraj,Screenshot/X/jon_selvaraj