Stühlerücken im Vierer-Kajak: Wird Liebscher als Letzter Erster?

Duisburg - 2013 schnappte sich Tom Liebscher-Lucz (30) bei der Weltmeisterschaft in Duisburg erstmals Gold über 500 Meter im Einer-Kajak. Jetzt, zehn Jahre später, ist der Dresdner zweifacher Olympiasieger und insgesamt sechsfacher Weltmeister. Aber geht er ausgerechnet bei der am morgigen Mittwoch beginnenden Heim-WM leer aus?

Tom Liebscher-Lucz (30) will seinen Triumph von vor zehn Jahren wiederholen.
Tom Liebscher-Lucz (30) will seinen Triumph von vor zehn Jahren wiederholen.  © Lutz Hentschel

Nichts ist unmöglich, denn in dieser Saison lief es noch nicht so rund. Im Weltcup und bei der Europameisterschaft verpasste der deutsche "K4" nach 500 Metern die Medaillen-Ränge.

Die Folge: Alles wurde auf den Kopf gestellt. Liebscher-Lucz: "Ich habe mit Max Lemke die Position im Boot getauscht. Somit sitze ich jetzt ganz hinten."

Was ändert dies für ihn? "Ich muss vom ersten bis zum letzten Meter das Boot anschieben. Auf meiner alten Position musste ich taktischer paddeln."

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Der 30-Jährige ist somit der Motor. Und dafür ist es wichtig, dass die Leistung stimmt. "Der letzte 250-Meter-Stufentest war der Beste, den ich je hatte. Jetzt fehlt nur das Gefühl. Das kommt aber", meinte der Olympiasieger.

Mit breiter Brust sind er und das Team deshalb nach Duisburg gefahren. Am morgigen Mittwoch geht es los. Der Vorlauf startet um 12.15 Uhr.

Der Dresdner Kanute Tom Liebscher-Lucz will mit der Gold-Medaille andere motivieren

In der alten Reihenfolge lief es zuletzt nicht gut. Daher rückt Tom Liebscher-Lucz (30, 2.v.r.) nach hinten.
In der alten Reihenfolge lief es zuletzt nicht gut. Daher rückt Tom Liebscher-Lucz (30, 2.v.r.) nach hinten.  © IMAGO/Borys Gogulski

Das Finale steigt am Freitag 15.56 Uhr - ungewöhnliche Ansetzung.

Jahrelang war das Vierer-Rennen der krönende Abschluss von Titelkämpfen. Jetzt gleich am Anfang.

"Das ist dem olympischen Programm geschuldet. Damit in einem Jahr in Paris andere aus dem Boot danach im Einer oder Zweier starten können", erklärt Liebscher-Lucz.

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Auch wenn dadurch beim Kampf um die Medaillen "keine Sponsoren, keine Familie" vor Ort sein können, will er das Positive daraus ziehen:

"Wenn wir den Dosenöffner für die anderen Deutschen spielen, ist alles in Ordnung."

Im Klartext: Das Ziel ist der WM-Sieg, der große Gegner wie immer Spanien.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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