Sportstar wurde des Dopings überführt, doch dann kam die Rettung auf vier Pfoten

Stockton (Kalifornien/USA) - So ein Pech aber auch! Roderick Townsend (31), Paralympics-Sieger und Weltrekordhalter im Hochsprung der Kategorie T47, wurde November vergangenen Jahres mit einer positiven Dopingprobe erwischt. Jetzt wurde er freigesprochen - wegen seines Hundes.

Roderick Townsend (31) gewann 2016 in Rio und 2020 in Tokyo die Goldmedaille im Hochsprung (Kategorie T47).
Roderick Townsend (31) gewann 2016 in Rio und 2020 in Tokyo die Goldmedaille im Hochsprung (Kategorie T47).  © Christian Petersen / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Im November wurde bei dem US-amerikanischen Paralympioniken Capromorelin im Urin nachgewiesen, was ein Wachstumshormon ist und auf der Liste verbotener Substanzen steht, berichtete Mirror.

Townsend war sich keiner Schuld bewusst, und der Albtraum eines jeden Sportlers begann: Etwas nachzuweisen, das man nicht getan hat.

Doch der 31-Jährige, dessen großer Traum von der Teilnahme an den Paralympics in Paris 2024 zu zerplatzen drohte, kam der Ursache auf die Spur.

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Sein kleiner Dackel namens Winnie war schwer krank und musste per Spritze mit Medikamenten versorgt werden, die das für Sportler verbotene Capromorelin enthielt.

Sportler gelten bei einem positiven Test automatisch als schuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist

Roderick Townsend kann nun also auch bei den Paralympics in Paris 2024 teilnehmen.
Roderick Townsend kann nun also auch bei den Paralympics in Paris 2024 teilnehmen.  © Christian Petersen / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Doch wie Townsend später behauptete, schmiss er die Spritze nicht weg, sondern habe nach eigener Aussage damit Vitamin-D-Supplemente dosiert, welche er einnehmen wollte.

Die mikroskopisch kleinen Spuren von Capromorelin, die nicht herausgewaschen wurden, hätten ausgereicht, den Dopingtest anschlagen zu lassen.

Die United States Anti-Doping Agency (USADA) stufte die Erklärung des Sportlers als glaubhaft ein und sprach ihn vom Vorwurf des Dopings frei. Eine von Experten durchgesuchte Studie habe seine These zudem bestätigt, teilte die USADA mit.

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Anders als etwa in zivilen Gerichtsverhandlungen, wo grundsätzlich die Unschuldsvermutung gilt, gelten Sportler bei positiven Dopingproben als schuldig, solange kein Gegenbeweis erbracht wurde.

Aufgrund dessen droht beispielsweise dem deutschen Radstar Michel Heßmann (22) das Karriereende.

Bei ihm wurde im vergangenen Jahr ein nicht leistungssteigerndes Mittel bei einem Dopingtest nachgewiesen, welches aber helfen könnte, leistungssteigernde Mittel zu verschleiern und deshalb verboten ist.

Heßmann beteuerte, keine Ahnung zu haben, wie das Diuretikum in sein Blut kam. Aber so lange er seine Unschuld nicht beweisen kann, wird er offiziell Doping-Sünder bleiben.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Petersen / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Screenshot/Instagram/thejumpaddict

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