Uli Hoeneß bezeichnet Kahn als "großen Fehler" und nennt Plan für Bayern-Führung
München - Uli Hoeneß (71) hofft, dass er den FC Bayern nach dem "großen Fehler" Oliver Kahn (54) schnell wieder auf Kurs bringt. Eine Prognose gibt er für Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) ab.
Angesprochen auf den früheren Leipzig-Manager Max Eberl (50) als Kandidaten, verriet der Ehrenpräsident seine Vorstellungen. "Ich schätze, dass wir die nächsten sechs bis zwölf Monate die Personalbesetzung haben, die die Zukunft dann machen soll", sagte Hoeneß am Sonntagabend dem BR Fernsehen.
"Dann werden sich Karl-Heinz Rummenigge und ich wieder etwas zurückziehen auf den Aufsichtsratsposten, der ja nur beratend tätig sein soll. Im Moment haben wir eher auch operative Aufgaben. Bis wir merken, dass das Schiff wieder geradeaus fährt", sagte der 71 Jahre alte Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Hoeneß äußerte sich auch noch einmal zur Trennung von Oliver Kahn, der als Vorstandsvorsitzender im Mai gehen musste.
"Das allerwichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein großer Fehler", sagte Hoeneß, "und als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert." Hoeneß und Rummenigge gehören beide dem Aufsichtsrat an.
FCB-Ehrenpräsident Hoeneß lobt Nagelsmann: "Der ist vollkommen unverbraucht"
Zum neuen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (60) äußerte sich Hoeneß zurückhaltend. "Ich habe mich mit der Personalie nicht so sehr beschäftigt", sagte Hoeneß. Aber Rettig habe ohnehin mehr mit der Verwaltung als mit der Nationalmannschaft zu tun.
Positive Impulse erwartet der langjährige Manager und Präsident des FC Bayern von Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Der ist vollkommen unverbraucht. Er hat sich jetzt gut erholt, der wird volle Fahrt nach vorne fahren", sagte Hoeneß.
Nagelsmann startet mit der Nationalmannschaft auf eine Länderspielreise in die USA. Der FC Bayern hatte sich Ende März von Nagelsmann getrennt.
Titelfoto: CHRISTOF STACHE / AFP