Hoeneß über Bayern-Trainer-Suche: "Rangnick ist die größte Schweinerei gewesen"
München/Seligenporten - Uli Hoeneß (72) hat über die langwierige Trainersuche beim FC Bayern gesprochen - und dabei mit einigen Medienberichten aufgeräumt.
Die Münchner mussten auf der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel (50) einige Absagen hinnehmen. So entschieden sich unter anderem Xabi Alonso (42), Julian Nagelsmann (36), Oliver Glasner (49) und Ralf Rangnick (66) gegen den Trainerjob beim Deutschen Rekordmeister.
"Alonso hat einen Vertrag bei Leverkusen. Er wäre gerne zum FC Bayern gekommen, aber er ist ein Trainer mit einem super Charakter", erklärte Hoeneß beim 75-jährigen Vereinsjubiläum des bayerischen Amateurklubs SV Seligenporten.
"Ich habe ja schon mal gesagt, meine Frau und ich haben uns schon gedacht, dass er den Verein nicht im Stich lässt."
Die Absage von Nagelsmann empfand der 72-Jährige hingegen als "komisch". Da das Management des derzeitigen Bundestrainers dem FC Bayern eigentlich suggeriert habe, dass Nagelsmann zurückkehren wolle. "Es ist eben schiefgegangen", so Hoeneß.
FC Bayern: Hoeneß widerspricht Medienberichten bezüglich Rangnick
Bei Glasner machte Crystal Palace den Münchnern einen Strich durch die Rechnung. "Wir haben mit Glasner gesprochen, der uns auch sympathisch war. Er wollte unbedingt zum FC Bayern, unbedingt. Aber sein Verein hat ihn nicht freigegeben, und der FC Bayern ist auch nicht allmächtig", erklärte der FCB-Aufsichtsrat.
Auch Rangnick erteilte den Bayern eine Absage. Wie verschiedene Medien damals berichteten, sollen Aussagen von Hoeneß ein Grund für die Entscheidung des 66-Jährigen gewesen sein. Hoeneß hatte bei einer Podiumsdiskussion bestätigt, dass Rangnick erst nach Alonso und Nagelsmann angefragt worden war.
Diese Darstellungen wies Hoeneß deutlich zurück. "Rangnick ist die größte Schweinerei gewesen. Da hieß es, er kommt nicht zum FC Bayern wegen mir. Zu mir hat er gesagt: 'Wenn ich zum FC Bayern komme, komme ich wegen dir'", so der Münchner Ehrenpräsident.
"Morgen kommt er zu mir zum Mittagessen und wir spielen eine Partie Golf. Das ist nicht gerade ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht mögen, oder?"
Auch Rangnick selbst hatte nach seiner Absage erklärt, dass die Hoeneß-Aussagen keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt hätten. "Ich sage sogar: Uli Hoeneß wäre einer der Gründe gewesen, es zu tun. Weil ich glaube, dass wir in unseren Sichtweisen gar nicht so verschieden sind", hatte Rangnick gesagt.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa