Berlin/Las Vegas - Kaum hat Max Kruse (36) seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt, darf er sich letztendlich doch noch Weltmeister nennen.

Den großen WM-Triumph 2014 in Brasilien mit der deutschen Fußballnationalmannschaft verpasste der 36-Jährige bekanntlich aufgrund von "Undiszipliniertheiten".

Und auch bei Olympia 2021 in Tokio verpasste Kruse den großen Wurf, als er einer von drei Routiniers war, die die deutschen Nachwuchstalente verstärken durften.

Zurzeit weilt der Ex-Fußballprofi bei der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas, aber damit hat sein Weltmeistertitel auch nur indirekt zu tun, denn eines der begehrten Bracelets konnte sich der Wahl-Berliner bislang nicht sichern.

Und sein Titel hat in der Tat etwas mit dem runden Kunstleder zu tun, denn der einstige Torjäger trat für Team Germany bei der "Weltmeisterschaft im Fußball unter Pokerspielern" an, wie er in seiner Story bei Instagram verkündete. Klar, dass Kruse bei den anderen deutschen Karten-Gurus ein willkommener Mitspieler war, zu denen unter anderem auch der Ex-Bundesliga-Profi Christoph Moritz (34) gehörte, der am Ende sogar zum Spieler des Turniers gewählt wurde.

Beim World Cup of Vegas, der zum zehnten Mal ausgetragen wurde, nahmen 2024 insgesamt 19 Mannschaften teil.

Gespielt wurde in einer Indoor-Arena, die etwas seltsam anmutete. "Das Spielfeld ist ein bisschen anders", bemerkte der Ex-Nationalspieler und wies auf "runde Ecken" hin. Zudem sei es auch ein "bisschen größer" gewesen, als die typischen Spielfelder bei deutschen Hallenturnieren.

Daher wurde laut Kruse auch mit fünf Feldspielern plus Torwart gekickt. Die ungewöhnlichen Bedingungen hielten seine Mannschaftskameraden und ihn aber letztendlich nicht davon ab, sich den Titel zu sichern - es war der zweite nach 2017.

Nach Siegen in der Vorrunde gegen Israel (5:1), Team United (2:1) und Frankreich (5:1) sowie einem Auftakt-Unentschieden gegen Brasilien (2:2) stand Team Germany souverän im Viertelfinale. Hier wartete dann ein richtig harter Brocken auf die Deutschen, denn das Duell mit Italien konnten sie erst im Neunmeterschießen mit 3:2 gewinnen. Im Halbfinale wartete erneut Frankreich und wieder setzten sich Kruse und Co souverän mit 4:2 durch.

Es folgte das Finale mit einem echten Fußball-Klassiker: Deutschland gegen Brasilien. Und es sollte tatsächlich zum Showdown kommen, denn wie schon zum Turnier-Auftakt trennten sich die beiden Teams mit einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit. Es musste erneut das Neunmeterschießen herhalten, dass letztendlich mit 2:0 siegreich gestaltet werden konnte.

Jetzt hat Max Kruse noch einen weiteren Weltmeistertitel vor Augen, denn nach dem ganzen Vorgeplänkel ist in dieser Woche endlich der Main Event bei der WSOP eingeläutet worden.