Weltmeister Lukas Podolski ätzt gegen junge Generation: "Keiner hat mehr Bock zu arbeiten!"
Köln - Lukas Podolski ist nicht nur Fußball-Weltmeister, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. Eine Sache der Einstellung, meint der 39-Jährige.
Während sich viele seiner Berufskollegen ganz und gar auf das Fußballspielen konzentrieren, hat sich Lukas Podolski (39) in den vergangenen Jahren gleich mehrere Standbeine in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen aufgebaut: Neben seinen Döner-Restaurants betreibt der 39-Jährige auch ein Klamotten-Label sowie eine Eisdiele und tritt als Veranstalter des Glücksgefühle-Festivals auf.
"Ich will machen, probieren und Dinge zu 100 Prozent angehen. Mit Leidenschaft", sagt der 39-Jährige, der beim 1. FC Köln noch immer als Ikone gilt, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu seinen vielseitigen unternehmerischen Tätigkeiten - und holt anschließend zum Rundumschlag gegen die Gesellschaft aus.
"Ich kenne ja die Mentalität der Leute heutzutage", meint er. "Die sieht so aus: Homeoffice, keiner hat mehr Bock zu arbeiten, keiner will mehr Kisten tragen und ab 21 Uhr ist das Handy im Ruhemodus. Das ist vielleicht die neue Generation, das bin aber nicht ich."
Er habe da ein anderes Mindset, meint der 39-Jährige. "Wenn mich einer um 2 Uhr nachts braucht, dann bin ich da. Und um 5 Uhr auch", erklärt der Weltmeister von 2014. Nur so könne man erfolgreich sein
Lukas Podolski meint: "Die Deutschen meckern gerne"
Daneben bescheinigt Podolski den Deutschen einen Hang zur Unzufriedenheit. "Die Deutschen meckern gerne. Auch der Neid-Faktor ist hier auf einem anderen Level, das ist schon der Fall", meint der 39-Jährige, ergänzt aber: "Aber wenn man das kennt und einschätzen kann, dann kann man das auch gut aushalten."
Er selbst habe durch die vielen Jahre, in denen er mit seiner Familie im Ausland lebt, einen guten Blick von Außen auf die Republik, so Podolski weiter. "Ich war in Köln, in München, in Istanbul, in Japan, in London. Jetzt bin ich seit drei Jahren in Polen", erzählt er. Der 39-Jährige versuche dann auch immer, die Kultur des jeweiligen Landes aufzusaugen und zu leben.
Wie es für ihn in Zukunft weiter gehen wird, ist jedoch noch ungewiss. Bei seinem aktuellen Klub Gornik Zabrze in Polen habe er noch ein Jahr Vertrag. Pläne für die Zeit danach habe er bislang allerdings nicht.
"Wir fühlen uns momentan als Familie in Polen wohl, die Kinder gehen dort zur Schule und ich bin gerne dort", erklärt er. "Momentan gibt es auch noch keinen Plan, von dort wegzugehen."
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa