DFB-Verlängerung mit Haken: Nagelsmann lässt Hintertür offen

Frankfurt am Main - Am vergangenen Freitag gab der DFB überraschend die vorzeitige Verlängerung mit Julian Nagelsmann (37) bis 2028 bekannt. Dabei hat sich der Bundestrainer aber wohl eine Hintertür offengelassen.

Julian Nagelsmann (37) bleibt der deutschen Nationalmannschaft vorerst erhalten.
Julian Nagelsmann (37) bleibt der deutschen Nationalmannschaft vorerst erhalten.  © Tobias SCHWARZ / AFP

Eigentlich lief der Kontrakt des Trainers der deutschen Nationalmannschaft nur bis nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Trotz der Verlängerung könnte nach der Weltmeisterschaft schon Schluss sein.

Wie die Sport Bild berichtet, besitzt der gebürtige Landsberger nämlich eine Klausel, mit der er sein Amt im Falle eines Ausscheidens in der Vorrunde ohne Probleme niederlegen könnte.

Bestätigen wollte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) die besondere Vereinbarung gegenüber dem Blatt zwar nicht explizit, dafür erklärte er: "Über Vertragsinhalte sprechen wir nicht. Der Vertrag ist in jeder Hinsicht leistungsbezogen und fair für beide Seiten."

Mit dem Zugeständnis sollte der Verband jedenfalls gut leben können, denn bei einem tatsächlichen Vorrunden-Aus würde der Coach wohl ohnehin wackeln. Zudem scheint Nagelsmann seinem Arbeitgeber finanziell entgegengekommen zu sein.

Die Verlängerung geht zwar laut dem Bericht mit einer Gehaltserhöhung um eine halbe Million auf rund sieben Millionen Euro pro Jahr einher, doch auf Vereinsebene wäre für den Bayern deutlich mehr drin gewesen.

Julian Nagelsmann wollte von anderen Angeboten nichts wissen

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) musste seinem Bundestrainer offenbar eine Klausel zugestehen.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) musste seinem Bundestrainer offenbar eine Klausel zugestehen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Zum Vergleich: Laut Statista (Stand 2023) verdient Pep Guardiola (54) bei Manchester City rund 22,4 Millionen Euro pro Jahr, Diego Simeone (54) streicht bei Atlético Madrid sogar satte 33 Millionen Euro ein und ist damit der bestbezahlte Klub-Coach der Welt.

"Auf dem Trainermarkt gilt: Die Nachfrage nach Top-Trainern ist deutlich höher als das Angebot. In einer solchen Lage nicht zu pokern oder wirtschaftliche Themen in den Vordergrund zu stellen, spricht für Julian Nagelsmann", honorierte Rettig die Entscheidung für einen Verbleib beim DFB.

Der Bundestrainer habe "von anderen Anfragen oder Möglichkeiten" nichts wissen wollen, sondern "Bock" auf die Aufgabe bei der Nationalelf.

Titelfoto: Tobias SCHWARZ / AFP

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