Trainer-Legende nimmt Jürgen Klopp in Schutz: "Typisch deutsch"

Deutschland - Der Wechsel von Jürgen Klopp (57) zu Red Bull ist in der Fußballlandschaft eingeschlagen wie eine Bombe. Für viele Fans ist eine der letzten Bastionen der ehrlichen Seite des Sports damit gefallen. Doch von einem Kollegen erhielt der langjährige Liverpool-Coach nun Unterstützung.

Jürgen Klopp (57, l.) und Friedhelm Funkel (70) kennen sich schon seit vielen Jahren. Hier schäkern sie nach dem Spiel zwischen 1860 München und dem BVB im DFB-Pokal 2013. (Archivfoto)
Jürgen Klopp (57, l.) und Friedhelm Funkel (70) kennen sich schon seit vielen Jahren. Hier schäkern sie nach dem Spiel zwischen 1860 München und dem BVB im DFB-Pokal 2013. (Archivfoto)  © Andreas Gebert/dpa

Trainer-Legende Friedhelm Funkel (70) kann die Entscheidung des neuen "Head of Global Soccer" beim österreichischen Unternehmen nämlich sehr gut nachvollziehen.

"Das ist eine Aufgabe, die in der jetzigen Lebensphase für Jürgen Klopp wie auf den Leib geschnitten ist", erklärte der 70-Jährige im Interview mit "Sport1".

Der Ex-Borusse sei 22 Jahre lang ununterbrochen Trainer gewesen und neben Pep Guardiola (53) einer der wenigen, die nie entlassen wurden, fügte Funkel an. Er habe alle Emotionen durchlebt und sich nun eine sehr interessante Herausforderung abseits der großen Gefühlswallungen gesucht.

"Deswegen finde ich das gut, dass er das jetzt macht. Alles andere ist scheinheilig und alles andere ist auch teilweise typisch deutsch, dass man jetzt schon wieder neidisch darauf ist, dass er so eine Aufgabe übernimmt", watschte der frühere Bundesliga-Coach die Kritiker ab.

Die schossen nach der Verkündung nämlich scharf gegen "Kloppo". Bereits unter den Beiträgen von Red Bull in den sozialen Netzwerken sammelten sich wütende Kommentare, inzwischen tadelte sogar Kevin Großkreutz (36) seinen Ex-Coach in einem Podcast.

Jürgen Klopp habe "Red Bull nie so negativ gesehen"

Friedhelm Funkel (70, M.) stand zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie und führte die Roten Teufel ins DFB-Pokalfinale.
Friedhelm Funkel (70, M.) stand zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie und führte die Roten Teufel ins DFB-Pokalfinale.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

"Da habe ich überhaupt kein Verständnis für", ärgerte sich Funkel. "Dieser Coup von RB findet weltweit Anerkennung, das sollte er auch in Deutschland tun."

Gerade für die jungen Spieler und Trainer im Kosmos des Energy-Drink-Riesen könnte es demnach keinen besseren Mentor geben.

Klopp sei auch kein Heuchler, beteuerte das Trainer-Urgestein: "Jürgen hat immer offen und ehrlich seine Meinung gesagt und Red Bull nie so negativ gesehen wie viele andere. Er ist ehrlich und das hat sich überhaupt nicht verändert."

Klopp wird seinen Posten zum 1. Januar 2025 antreten.

Titelfoto: Andreas Gebert/dpa

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