Liverpool - Lebewohl mit viel Herz und feuchten Augen! Jürgen Klopp (56) hat sich am Sonntag nach neun Jahren vom FC Liverpool verabschiedet.

"Ich bin so glücklich", sagte der 56-Jährige mit zitternder Stimme bei seiner Verabschiedung im Anfield. "So glücklich über die Atmosphäre, über das Spiel, darüber, Teil dieser Familie zu sein, und über uns, wie wir diesen Tag feiern."

Anschließend huldigten die "Reds"-Fans ihrem langjährigen Erfolgscoach und Liebling frenetisch mit seinem eigenen Song.

Die große Aufmerksamkeit der vergangenen Wochen und Monate sei "Kloppo" gar nicht so recht gewesen, doch er habe viel nachgedacht und einige Sachen realisiert.

"Dieser Klub ist in der besten Verfassung seit - ja eigentlich immer. Und Ihr seid die Superkraft des Weltfußballs", so der gebürtige Stuttgarter. "Es fühlt sich nicht an wie ein Ende, sondern wie ein Start."

Seine bewegende Rede schloss er in Anlehnung an die berühmte Vereinshymne mit den Worten ab, die auch vom Abschieds-Pullover prangten: "I'll never walk alone again."

In seinem 491. und letzten Spiel an der Seitenlinie des FC Liverpool fuhr Klopp standesgemäß noch einen 2:0-Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers ein, anschließend standen die Spieler ihm und seinem Trainerteam während der bewegenden Zeremonie Spalier.

Schon vor dem Anpfiff seines letzten Spiels an der legendären Anfield Road wurde es emotional.

Die Fans hatte eine Choreografie vorbereitet, mit der es hieß: "Danke Jürgen. YN❤️WA". "You'll never walk alone" ist das legendäre Lied, das vor jedem Heimspiel als Hymne gesungen wird.

Bereits einen Tag vor dem großen Abschied hatte Klopp für Aufsehen gesorgt, als er sich unter dem Namen "Klopp" bei Instagram anmeldete.

Verbunden war das mit einem Abschiedsvideo. Er sei zwar kein Social-Media-Typ, aber er habe gehört, dass man so besser in Kontakt bleiben könne.

In weniger als 24 Stunden folgen ihm nun mehr als 1,6 Millionen Menschen.

Am Samstag hatte er auf seinem neu gegründeten Account ein letztes Mal aus seinem Büro gegrüßt, in dem bereits die gepackten Kisten standen.

In einem weiteren Video ließ er aufhorchen und könnte bei dem einen oder anderen Fan für einen Schock gesorgt haben. Denn er sagte: "Vielleicht war es das sogar", erklärte er.

Es würde auf jeden Fall eine lange Auszeit werden und er werden mit Sicherheit nie wieder einen Verein in der Premier League trainieren.

Liverpool sei zu seiner Heimat geworden und er werde dem Verein immer verbunden bleiben.

Nach der Ankündigung seines Abschieds hatte es zahlreiche Spekulationen um seine Zukunft gegeben. Viele sahen ihn als neuen Trainer der Nationalmannschaft, ein anderes Gerücht sprach über die Rückkehr zum BVB als Technischer Direktor.

Man wird sehen, wie lange Jürgen Klopp braucht, um seinen Akku wieder aufzuladen, oder ob er tatsächlich nie wieder auf die Trainerbank zurückkehrt.

Erstmeldung von 17.42 Uhr, zuletzt aktualisiert 20.10 Uhr.