Nachträglicher Ärger wegen Doping-Wirbel? Francesco Friedrich hat ein Kopfproblem!
Lillehammer (Norwegen) - Man könnte meinen, Francesco Friedrich (34) fliegt in den Urlaub. Am gestrigen Montagmorgen ging's für den Rekordweltmeister samt seiner Anschieber per Flieger von Dresden ins norwegische Oslo und von da weiter ins Winterparadies Lillehammer. Doch viel Zeit die verschneite Landschaft am Mjøsa-See zu genießen, hat der Pirnaer nicht ...
Vor ihm und seiner Crew liegt viel Arbeit. Bis zum 16. Februar stehen zwei Zweier- und zwei Vierer-Rennen auf dem Programm. Aber nicht nur dafür muss sich Friedrich vorbereiten. Sein Fokus liegt auf der anstehenden WM in Lake Placid (8. bis 16. März).
"Wir müssen im Vierer noch mal unsere Sitzposition überprüfen", so Friedrich. "Wir haben zwar viel an der Aerodynamik des Schlittens gemacht, aber wenn wir am Ende durch eine falsche Kopfhaltung der Anschieber den Vorsprung verspielen, bringt dies nichts."
Überhaupt dienen die Rennen in Norwegen zur Einstimmung auf die Titelkämpfe. Ein erfolgsverwöhnter Pilot wie der 34-Jährige kennt nur zwei WM-Ziele: Gold im Zweier und im Vierer.
Aber gerade da könnte ihm der Fall Simon Wulff (24) noch auf die Füße fallen. Der Anschieber wurde von der Doping-Agentur NADA am 7. Dezember getestet und dabei die im Wettkampf verbotene Substanz Methylhexanamin gefunden.
Positiver Doping-Test von Simon Wulff: Francesco Friedrich sorgt sich um WM
Anfang Januar bekam Friedrich diese Nachricht. Seither ist der Dresdner zwar nicht mehr mit dem Olympiasieger gefahren, aber davor hat er Friedrich in Altenberg und Sigulda zum Weltcup-Sieg geschoben. In Winterberg war Wulff beim Vierer am Start.
Die B-Probe ist laut TAG24-Informationen noch nicht geöffnet, zudem soll der 24-Jährige die Substanz unabsichtlich über ein Nahrungsergänzungsmittel eingenommen haben. Ob er gesperrt wird und wenn ja, wie lange, steht nicht fest.
Friedrichs Problem für die WM: "Werden mir vor den Zweier-Rennen in Lake Placid die Punkte für die Zweier-Siege aberkannt, dann habe ich eine ganz schlechte Startnummer im ersten Lauf."
Damit sinkt seine Chance auf den neunten WM-Sieg rapide.
Titelfoto: Bildmontage: IBSF/Viesturs Lacis, IMAGO/Ed Gar