Große Hoffnung für Olympia 2026: Francesco Friedrich bekommt neuen Anschieber!

Altenberg - Als Francesco Friedrich (34) 2013 im schweizerischen St. Moritz seinen ersten WM-Titel gewann, war Simon Wulff (23) zwölf Jahre alt. Wie der jetzt 34-jährige Pilot begann er mit der Leichtathletik.

Simon Wulff (23, l.) duellierte sich als Sprinter mit den Besten. Rechts läuft Timothé Mumenthaler (21), der kürzlich in Rom 200-Meter-Europameister wurde.
Simon Wulff (23, l.) duellierte sich als Sprinter mit den Besten. Rechts läuft Timothé Mumenthaler (21), der kürzlich in Rom 200-Meter-Europameister wurde.  © IMAGO/Olaf Rellisch

Als Sprinter wurde Wulff mit der 4x100-Meter-Staffel 2019 U20-Europameister und läuft die 100 Meter unter 10,30 Sekunden. Doch jetzt ist für den 23-Jährigen die Zeit gekommen, als Anschieber ins Team des vierfachen Bob-Olympiasiegers zu wechseln ...

Warum? "Im Sprint habe ich nicht die Möglichkeit, vorn in der Weltelite mitzuspielen", weiß der 2,02 Meter große und 106 Kilogramm schwere Radebeuler. "Und ich wollte zur Bundespolizei."

Im Bobsport bekommt er beides - die Chance auf einen Olympiasieg 2026 und den Ausbildungsplatz bei der Behörde.

Der Strippenzieher dahinter war der Goldschmied aus Riesa. Coach Gerd Leopold (65) baggert schon seit zwei Jahren an ihm und verspricht sich viel von Wulff.

"Er ist groß und explosiv. Bei seinem ersten Training am Startgerät mit Alexander Czudaj waren die beiden an dem Tag schneller als 'Franz' mit zwei seiner Vierer-Crew", lacht der 65-Jährige. "Simon hat viel Potenzial."

Am Laptop wird der Start ausgewertet. Francesco Friedrich (34, l.) war zufrieden, was Simon Wulff (r.) ablieferte.
Am Laptop wird der Start ausgewertet. Francesco Friedrich (34, l.) war zufrieden, was Simon Wulff (r.) ablieferte.  © Lutz Hentschel

Schafft es Simon Wulff mit Francesco Friedrich zu Olympia 2026?

Ein, zwei, drei - ab! Simon Wulff ist talentiert, hat er das Zeug, einen Olympiasieg einzufahren?
Ein, zwei, drei - ab! Simon Wulff ist talentiert, hat er das Zeug, einen Olympiasieg einzufahren?  © Lutz Hentschel

Der Plan ist, dass Wulff mit Czudaj im Europacup startet. "Dort soll er so viele Rennen wie möglich fahren und Erfahrungen sammeln. Die Fehler kommen von alleine, das ist ganz normal. Vielleicht kann er in der Weltcup-Saison auch schon erste Fahrten bei uns machen", so Friedrich.

Läuft alles nach Plan, könnte Wulff den Rekord-Weltmeister aus Pirna im Februar 2026 im italienischen Cortina d’Ampezzo an der Seite zum dritten Vierer-Gold bei Olympia anschieben.

"Die Zeit rennt und ich habe keine Zeit", weiß der Hoffnungsträger, der zuletzt in den USA studierte und trainierte. "Ich habe gar keine Erfahrung, bin erst einmal gefahren. Weiß nicht, wie die Saison, wie der Winter abläuft."

Was ihm die Sache einfach macht: "Czudaj kenne ich schon lange. Bin mit seinem großen Bruder in die Schule gegangen. Die Chemie passt."

Und auch mit Friedrich läuft es rund. Nach dem Training am Donnerstag auf der neuen Startstrecke im Altenberger Leistungssportzentrum lobte der Routinier: "Das war sehr gut."

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel (2)

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