Francesco Friedrich holt neunten Zweier-Titel! "Wie macht er das nur?"

Lake Placid (USA) - Das laute "Yes" im Ziel war eher ein Erleichterungsschrei von Francesco Friedrich (34). Der Dominator im Eiskanal hatte eigentlich nicht wirklich Lust zum Feiern nach seinem neunten WM-Titel im Zweierbob. Er legte den Fokus schon auf das Viererbob-Rennen, wo er am nächsten Wochenende sein 16. WM-Gold insgesamt holen kann.

Wieder ganz vorn, wenn auch nur ganz, ganz knapp: Francesco Friedrich (34, l.) holte zusammen mit Alexander Schüller (27) seinen neunten WM-Titel im Zweier.  © dpa/Julia Demaree Nikhinson

"Mal gucken, wie die Form am Abend noch ist", meinte der zweimalige Doppel-Olympiasieger nach dem Zweier-Titel. Nach vier Läufen hatte Friedrich drei Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel gerettet.

Dabei lag sein deutscher Rivale Johannes Lochner (34) wenige Kurven vor Schluss noch knapp vorn. Doch irgendwie schaffte der 34 Jahre alte Sachse mit seiner ganzen Routine und Perfektion noch eine Ausfahrt Richtung Sieg.

"Wie macht er das nur?", rief Lochner ungläubig und feuerte wütend seinen Helm auf den Boden. "Es war das härteste Rennen, an das ich mich erinnere", meinte Lochner. Auch wenn Gold an Friedrich ging - einige Aspekte und Zeiten sprachen für den gleichaltrigen Berchtesgadener.

Zusammen mit Georg Fleischhauer (36) kam er mit 5,01 Sekunden im finalen vierten Lauf auf die beste Startzeit aller Teams und löschte in 54,52 Sekunden im dritten Lauf den Uralt-Bahnrekord des Kanadiers Pierre Lueders (54) von 2003 aus.

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Lochner musste sich Friedrich um 0,03 Sekunden geschlagen geben

Der Augenblick, als Johannes Lochner (34) auf die Zeitmessung schaute und sah: Francesco Friedrich war 0,03 Sekunden vorn.  © dpa/Julia Demaree Nikhinson

"Ich kann mit den Leistungen an den Lenkseilen zufrieden sein, Georg mit den Startleistungen", sagte Lochner. Das Duo hatte schon 2023 in St. Moritz die Dominanz von Friedrich im kleinen Schlitten gebrochen und WM-Gold geholt.

Diesmal fehlte am Mount van Hoevenberg am ersten Renntag eine Portion Power am Start und die Konzentration an den Lenkseilen, als es gleich mehrmals in der Schikane an der Bande krachte.

Es ist nicht das erste Mal, dass genau solche kleinen Nuancen für den Sachsen den Ausschlag geben.

"Es war durchgängig spannend, wir hatten am ersten Tag ein paar Hundertstel auf unsere Seite. Das hat uns den Hintern gerettet", analysierte Friedrich. Auch im Viererbob erwartet Friedrich ein enges Rennen im US-Bundesstaat New York: "Da wird es noch knackiger."

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