Friedrich greift nach Vierer-Gold! "Gibt nichts, was man nicht riskieren sollte"

Lake Placid (USA) - "Es gibt nichts, was man nicht riskieren sollte, um zu gewinnen. Das hat das Zweier-Rennen gezeigt", ist Gerd Leopold (66) überzeugt. Der Heim-Coach von Rekordweltmeister Francesco Friedrich (34) erwartet ab dem heutigen Freitag im Kampf um Vierer-Gold bei der WM im amerikanischen Lake Placid erneut vier Läufe, in denen es um jedes Hundertstel geht ...

Heim-Coach Gerd Leopold (66, l.) traut seinem Schützling Francesco Friedrich (34) im Vierer natürlich alles zu.
Heim-Coach Gerd Leopold (66, l.) traut seinem Schützling Francesco Friedrich (34) im Vierer natürlich alles zu.  © Lutz Hentschel

"Wir werden aber hauchdünn die Nase vorn haben", glaubt der 66-Jährige. "Wir werden am Start stärker sein, und ich würde mich freuen, wenn der Abgangsspeed deutlich besser ist, damit wir im oberen Bahnteil schneller sind. Dass Franz in der Bahn gut fahren kann, hat er im Zweier mit Auszeichnung bewiesen."

Die Konkurrenz ist diesmal größer als beim Kampf um den Sieg im kleinen Schlitten.

Neben dem da zweitplatzierten Berchtesgadener Johannes Lochner (34) haben Friedrich & Co. noch den Briten Brad Hall (34), den Schweizer Michael Vogt (27) und die US-Amerikaner auf dem Zettel.

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"Im Vierer wird's noch ein bisschen knackiger", so der Pirnaer. Mit Blick auf das Training im Vorfeld betonte der 34-Jährige: "Da kann man nicht mal eben so larifari runterfahren – da müssen wir alle Läufe voll ausnutzen, um das bestmögliche Setup für das Wochenende hinzustellen."

Bob-WM: Vierer-Läufe wegen hoher Temperaturen vorverlegt

Im Zweier holten Francesco Friedrich (r.) und Anschieber Alexander Schüller (27) schon WM-Gold.
Im Zweier holten Francesco Friedrich (r.) und Anschieber Alexander Schüller (27) schon WM-Gold.  © www.ibsf.org

Zumal das Wetter verrückt spielt. War's zuletzt mit minus zehn Grad ordentlich kalt, soll's jetzt auf zwölf Grad plus wechseln.

"Deshalb wurden die Läufe auf acht Uhr vorverlegt", so Leopold. Die Organisatoren haben Angst, dass die Bahn nicht durchhält, zumal das Eis eh sehr dünn in der Bahn aufgebracht ist. Weiches Eis heißt breite Kufe, bedeutet schwierigere Kontrolle des 630 Kilo schweren Schlittens. Ein Problem für Friedrich?

"Alle, die sich für die breiteren Varianten entscheiden, müssen um so sauberer fahren und tragen das größere Risiko. Das nimmt man bei der Enge, die bei der Siegleistung vorn zu erwarten ist, in Kauf", so der Coach.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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