St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler privat: "Denke, dass die Sucht irgendwann wieder kickt"
Hamburg - Für St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) ist der Fußball nicht nur Beruf, sondern Leidenschaft. Doch es gibt eine weitere Passion, beinahe Sucht, im Leben des 30-Jährigen. TAG24 hat erfahren, welche das ist und wie der Kiez-Coach Weihnachten verbringt.
Zwischen wuselnden Kids, Wachsmalstiften und Weihnachtsmusik haben wir Fabian Hürzeler zum Interview in Hamburg getroffen.
Der derzeit jüngste Cheftrainer im deutschen Profifußball hat aus dem Nähkästen geplaudert und Einblicke in sein ganz privates Ich gegeben.
Denn, auch wenn es dem 30-Jährigen, wie er sagt, schwerfällt, kann oder muss er ab und an, wie vergangenes Wochenende, auf Fußball verzichten. "Es ist nicht nur mein Beruf, sondern meine Leidenschaft, das mache ich einfach sehr gerne", erzählte er im Gespräch mit TAG24.
Die freie Zeit verbringt Hürzeler dann am liebsten mit seinen Liebsten. "Meine Familie ist leider nicht hier in Hamburg, sondern die lebt in München. Ich versuche dann in die Heimat zu reisen, um alle zu sehen. Meine Geschwister und meine Freunde zu sehen, ist für mich wirklich die meiste Erholung."
Das hört sich beinahe so an, als wäre Familie Hürzeler nicht so Fußball vernarrt wie er selbst? "Es geht. Aufgrund meines Jobs verfolgen sie es, sie fuchsen sich auch sehr hinein - speziell mein Vater. Aber auch meine Geschwister, die jetzt nicht die größten Fußballfans sind, verfolgen es und das berührt mich. Man merkt einfach den Support, auch wenn sie nicht bei mir sind, spürt man das einfach", erklärte er.
Und auch wenn es ihm nicht leicht falle, versuche er die Familienzeit zur Fußballfreien-Zeit zu machen.
Fabian Hürzeler liebt Tattoos:
Kiez-Coach Fabian Hürzeler feiert Multikulti-Weihnachten
Besonders die Weihnachtszeit bedeutet für den Kiez-Coach "nach Hause kommen", um gemeinsam in die Berge, Ski oder Rodeln zu fahren.
"Wir versuchen viel gemeinsame Aktivitäten zu machen. Das gehört für mich einfach dazu."
Und was kommt auf den Tisch? "Hm. Wirklich ein ganz bunter Mix (lacht). Aus allen Kulturen nehmen wir etwas mit. Mein Vater ist Schweizer, meine Mutter ist Deutsche und ich Amerikaner. Bei meinen Geschwistern ist es auch so, dass jeder, sage ich mal, eine andere Herkunft hat und dementsprechend ist es sehr Multikulti bei uns", erzählte er fast bildhaft von einem Heiligen Abend im Hause Hürzeler in der bayerischen Hauptstadt.
Neben dem Fußball und seiner Familie gibt es eine weitere wahre Liebe im Leben des 30-Jährigen: Tattoos. Auch wenn sie nur zum Vorschein kommen, wenn der Trainer ein T-Shirt trägt, verriet er: "Ja, ich mag Tattoos, ich habe sehr, sehr viele am Körper. Das ist schon eine leichte Sucht, definitiv". Ob im Falle eines Aufstiegs seines Vereins FC St. Pauli ein Neues hinzukommt, wollte er wohl noch nicht "verschreien": "Das kann ich nicht beantworten. Das sind Dinge, mit denen beschäftige ich mich, wenn es wirklich so weit ist. Es ist noch ein weiter Weg".
Mit einem Schmunzeln gab er schließlich aber offen zu: "Ich glaube schon. Ich denke, dass die Sucht irgendwann wieder kickt." TAG24 ist gespannt, welches weitere Motiv den Körper des Kiez-Coachs vielleicht schon bald schmücken wird.
Titelfoto: Alice Nägle/TAG24