Mental-Coach Fabian Hürzeler? Balance zwischen inhaltlicher Ebene und emotionalem Arschtritt

Hamburg - St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler (31) legt neben der sportlichen Vorbereitung viel Wert auf die mentale Stimmung seiner Spieler vor der Heimpartie gegen den VfL Osnabrück. Wie er mit seiner Elf vor der besonderen Begegnung umgeht, hat er vor dem Spiel verraten.

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) versucht seine Spieler bestmöglich mental zu unterstützen.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) versucht seine Spieler bestmöglich mental zu unterstützen.  © Christian Charisius/dpa

Nach der Pleite gegen den Stadtrivalen vergangenen Freitag (0:1) habe Hürzeler seine Spieler Anfang der Woche noch enttäuscht über den Verlauf und den Ausgang des Derbys erlebt.

Inzwischen sei aber bei jedem Einzelnen wieder eine positive Stimmung aufgekommen - auch Vorfreude auf die kommende Heimpartie gegen Osnabrück.

Sicherlich resultierte vieles dabei aus der Art der Ansprachen, die der Kiezcoach in solch einer wichtigen Woche gegenüber der Mannschaft hält - eine Balance zwischen inhaltlicher Ebene und emotionalem Arschtritt, wie er bei der Pressekonferenz am Freitag zugab.

Die perfekte Lösung hinsichtlich der mentalen Vorbereitung der gesamten Mannschaft auf eine solch heiße Phase, gibt es so oder so nicht. Während sich die einen daran hochziehen, dass es um alles geht und sich immer wieder den K.O.-Spiel-Charakter vor Augen führen, brauchen andere einfache Routine, Normalität in ihren Abläufen.

"Jeder Spieler hat andere Bedürfnisse im Sinne der Motivation. Einige in der Mannschaft sagen: Wir haben es zu groß gemacht, andere, wir haben es nicht groß genug gemacht", erläuterte der 31-Jährige rückblickend die Situation vor dem Stadtderby.

Mutig agieren, um bestmöglich mental zu unterstützen

Am Spielfeldrand zeigt Fabian Hürzeler (31) gerne Emotionen.
Am Spielfeldrand zeigt Fabian Hürzeler (31) gerne Emotionen.  © Christian Charisius/dp

Wichtig sei es demnach die emotionale Ebene jedes Einzelnen zu erreichen, schließlich sind alle Spieler für sich individuelle Charaktere, auf die er optimal eingehen will.

Gemeinsam mit seinem Team versucht er deshalb auf verschiedensten Ebenen "mutig" zu agieren. Letztendlich müsse man im Vorfeld aber immer auf sein Gefühl hören, versuchen die richtige Entscheidung zu treffen, um am Ende des Tages bestmöglich zu unterstützen - mental, als auch fußballerisch. "Am Ende liegt die Wahrheit aber auf dem Platz!", so Hürzeler.

Im Allgemeinen sei das Thema mentaler Umgang im Profifußball gerade heutzutage für ihn als Trainer "eines der spannendsten Themen", betonte er.

Es ist deshalb davon auszugehen, dass ihn sowohl die seelische Verfassung seiner Elf, als auch seine eigene Entwicklung abseits des Fußballplatzes stetig beschäftigt - schließlich wolle er seine emotionale Euphorie am Spielfeldrand ebenso weiter reflektieren und daran wachsen.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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