Sie attackieren Olympia-Star Alica Schmidt! Jetzt droht dem deutschen Zoff-Paar sogar der Ausschluss
Paris - Im großen und vor allem unnötigen öffentlichen Zoff um die deutsche Mixed-Staffel über 4x400 Meter bei den Olympischen Sommerspielen in Paris drohen dem deutschen Leichtathletik-Paar Jean Paul Bredau (25) und Luna Bulmahn (24) jetzt möglicherweise Konsequenzen.
Eigentlich sollten alle Athleten in einer Staffel zusammenhalten, vor allem bei einem Großevent, das nur alle vier Jahre steigt. Doch nachdem das deutsche Quartett am Samstagabend im Vorlauf als Vorletzter krachend gescheitert war, flogen die Fetzen und das sogar vor laufenden TV-Kameras.
Die Hauptrolle spielen dabei die schönste Leichtathletin der Welt, Alica Schmidt (25), sowie ihr Staffelkollege Jean Paul Bredau (25) und dessen Freundin Luna Bulmahn (24). Alle drei trainieren gemeinsam in Berlin beim gleichen Trainer.
Doch Bredau war überhaupt nicht damit einverstanden, dass seine Freundin trotz der zweitschnellsten Zeit vor Olympia nicht für die Mixed-Staffel in Paris nominiert wurde.
Bei der enttäuschenden Vorstellung am Freitagabend lief er selbst 1,7 Sekunden unter seiner Bestzeit, Kraft für eine öffentliche Schelte hatte er aber noch, denn die lautete im Interview mit Claus Lufen (57) in der ARD danach wie folgt:
"An der Form wird es heute nicht gelegen haben. Sondern eher daran, was vor der Staffel passiert ist. Es sind einige Entscheidungen gefallen, in die nicht alle zugewilligt haben. Vom DLV wird ganz klar gesagt: Die schnellsten Vier sollen laufen. Es wurde anders entschieden", erklärte er. Schmidt schaute in dem Moment schon ungläubig ihren Kollegen Manuel Sanders (26) an, der 1,08 Sekunden schneller als Bredau gelaufen war.
Luna Bulmahn gießt auf Instagram Öl ins Streit-Feuer um Alica Schmidt
Was Bredau meinte? Hinter der Jahresschnellsten Eileen Demes (26) war Bredaus Freundin Bulmahn vor einer Woche in einem internen Wettkampf die zweitschnellste Zeit des Jahres gelaufen (51,72 Sekunden).
Bis dahin lag der Bestwert von Schmidt bei 52,18. Und auf sie zielt die Kritik wohl, sie ist Kapitänin der Staffel. Auch, weil sie bislang bei Großevents geliefert hat, so wie bei der Staffel-WM auf den Bahamas, wo Deutschland die Olympia-Quali schaffte, entschieden sich die Trainer wohl für sie. Bei der EM in Rom vor einigen Wochen war Schmidt die schnellste deutsche 400-Meter-Läuferin der Staffel.
Sie konterte den direkten Angriff ihres Kollegen: "Ich muss sagen, wir sind ein Team, wir sollten zusammenhalten. Wir sollten darauf vertrauen, was die Trainer entscheiden. Und dann dementsprechend auch hier mental ready sein. Jeder bereitet sich in dem Fall drei Jahre darauf vor, und wenn man dann hier nicht steht und voll hinter der Staffel steht, muss ich sagen, das finde ich schwierig", fand sie klare Worte.
Öl ins Feuer goss Luna Bulmahn sogar von zu Hause aus, als sie bei Instagram postete: "Ja, ich bin die zweitschnellste 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Nein, ich wurde nicht für die Mixed-Staffel nominiert", erklärte sie. Angeblich hätten viele User danach gefragt, weshalb sie nicht dabei sei.
Deutscher Leichtathletik-Verband denkt über Konsequenzen nach
Eigentlich sollte sie am Montag nach Paris reisen, weil sie unter anderem mit Schmidt in der 4x400-Meter-Staffel der Damen an den Start gehen soll. Doch es kann sein, dass ihr Olympiatraum platzt, bevor er überhaupt begonnen hat.
Denn dem Deutschen Leichtathletik-Verband sind die Streitereien nicht verborgen geblieben, die Verantwortlichen denken sogar über einen Ausschluss von Bredau und Bulmahn nach. "Die vier mal vier war nicht so, dass ich entzückt bin", sagte Jörg Bügner (54) der DPA.
Der DLV will nun Fakten sammeln und prüfen, "was die beiden sagen oder nicht sagen. Das werden wir aufarbeiten", kündigte der Sportvorstand an.
Eigentlich geht Bredau am Sonntagabend im Vorlauf über die 400 Meter an den Start, bei den Damen hat sich keine Frau für diese Einzelstrecke qualifiziert.
Zumindest lief Schmidt in der Staffel mit 52,02 Sekunden ihre bisher beste Zeit in dieser Saison. Steigerung bei der Damen-Staffel nicht ausgeschlossen.
Die Vorläufe dafür steigen kommenden Freitag. Mit wem, das wird sich in den nächsten Stunden zeigen.
Titelfoto: Bildmontage: Michael Kappeler/dpa, IMAGO / Sven Simon