Nizza - Zum ersten Mal in der Geschichte vom Ironman Hawaii fand die Austragung der Männer in Nizza an der Côte d’Azur statt. Neben einem Überraschungssieg sorgte vor allem der frühere Topstar Jan Frodeno (42) für rührende Momente.

Die erste Ironman-WM in Nizza sollte die letzte des deutschen Weltklasse-Athleten Jan Frodenos sein - und wurde besonders.

Weniger aufgrund der sportlichen Leistung Frodenos, der weit von seiner Topform jüngerer Tage entfernt war. Vielmehr wurde das Abschiedsrennen des besten deutschen Triathleten aller Zeiten ein emotionales.

Am Streckenrand wartete seine Familie inklusive seiner zwei jungen Kinder.

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Was dann geschah, erlebt man im Spitzensport auch nicht aller Tage: Beim Wechsel vom Radfahren auf die letzte Disziplin, den Marathon, ließ sich Frodeno auffallend viel Zeit. Der Grund war seine Familie, die hinter der Absperrung wartete. Kurzerhand ergriff "Frodo" die Gelegenheit und herzte seine Liebsten innig.

Der Ironman-Sieger von 2015, 2016 und 2019 verlor so knapp eine Minute, die im Gesamtklassement durchaus über einen Platz besser oder schlechter entscheiden können. Frodeno war es in seinem letzten Rennen egal, die jahrelange Unterstützung seiner Familie war ihm wichtiger.

Schon vor dem Start hatte er in einem Fernsehinterview betont, wie sehr er sich darauf freue, mit seinen Kindern einfach auf den Bolzplatz zu gehen oder "mittags um halb Vier den Grill zu starten".

Kameradschaftlich zeigt sich beim Zieleinlauf auch ein anderer deutscher Spitzenläufer, Patrick Lange (37), der der ARD sagte: "Jan wird mit so einem Resultat nicht happy sein. Aber ich glaube, er hatte eine großartige Karriere."

Großer Respekt vor dem Konkurrenten, Lange und Frodeno lieferten sich viele Saisons ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Damit wird für Frodeno Schluss sein. Lange zum Abschied seines Widersachers: "Ich freue mich, mit Jan heute Abend ein Bier zu trinken."

Lange selbst, 2017 und 2018 auf Hawaii Champion, wird an diesem Tag in Nizza Zweiter. Er war mit einer sehr konservativen Taktik gestartet und rollte das Feld von hinten auf, obwohl es der "härteste Ironman" werden sollte, den er je absolviert hätte.

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Ihm fehlten 3:55 Minuten auf den Franzosen Sam Laidlow (24), der alle überraschte. Dieser wurde nicht nur der erste französische Sieger und jüngster Ironman-Champ aller Zeiten, er siegte von zig fanatischen Franzosen auf der Zielgeraden begleitet nach wahnsinnigen 8:06:22 Stunden.

Auch der ewige Jan Frodeno zeigte echten Sportgeist, als er dem auf der Gegengeraden der Laufstrecke entgegenkommenden neuen Weltmeister einen anerkennenden Klaps auf den Rücken gab. 42:20 Minuten später kam Frodeno auf Rang 24 selbst ins Ziel.