Zwischenbilanz der Tour de France: Zwei Deutsche überraschen!
Saint-Gervais (Frankreich) - 15 von 21 Etappen der 110. Tour de France sind absolviert. Während vor Tour-Beginn vor allem Doping-Vorwürfe der ARD gegenüber einem Team eines deutschen Fahrers dominierten, schlagen sich die nur sieben deutschen Tour-Athleten beachtlich! Ein deutsches Zwischenfazit am zweiten Ruhetag.
Georg Zimmermann (25, Intermarché-Circus-Wanty): Der Bergspezialist sorgte vor allem auf der 11. Etappe für Aufsehen, als er in einer Fluchtgruppe bis zum Schluss durchzog und nur das finale Sprintduell gegen den Spanier Pello Bilbao (33) verlor.
Der Augsburger war auch auf der 13. Etappe in der Spitzengruppe dabei. Zudem könnte der 25-Jährige davon profitieren, dass sein Kapitän Louis Meintjes (31) ausscheiden musste. Ein weiterer Ausreiß-Versuch ist wahrscheinlich. Ex-Radprofi Fabian Wegmann (43) attestiert ihm in der ARD: "Er ist unfassbar gut drauf."
Phil Bauhaus (29, Bahrain Victorious): Sprintete schon dreimal auf das Podium der diesjährigen Tour, die gleichzeitig seine erste Frankreichrundfahrt ist.
Allein für einen Sieg reichte es noch nicht. Doch "Bauhaus hat noch drei, vier Etappen, wo es zum Sprint kommt", unkt Experte Wegmann. Generell seien er und Zimmermann bisher laut Wegmann "super gefahren".
Nikias Arndt (31, Bahrain Victorious): Der Edelhelfer Bauhaus brachte seinen Teamkollegen schon mehrfach als Anfahrer in vielversprechende Positionen im Schlussspurt.
Bei seiner fünften Tour füllt er damit äußerst zufriedenstellend seinen Job als Vorarbeiter aus.
Georg Zimmermann und Phil Bauhaus sorgen für Aufsehen, Emanuel Buchmann hofft
Emanuel Buchmann (30) & Nils Politt (28, beide Bora-hansgrohe): Beiden war von vornherein klar die Helferrolle für Kapitän Kai Hindley (27) zugedacht, um den Australier aufs Treppchen der Gesamtwertung zu bringen.
Dieses Unterfangen dürfte nach einem Sturz Hindleys schwierig werden, auch Buchmann ging am Sonntag zu Boden. Der Sturz sei "ärgerlich, aber nicht allzu schlimm", sagte der Deutsche Meister.
In der Gesamtwertung rangiert der Tour-Vierte von 2019 auf Platz 15 und befindet sich in Topform. Sollte sich für den Edelhelfer die Gelegenheit ergeben, scheint ein Angriff auf einen Etappensieg kein Ding der Unmöglichkeit.
Simon Geschke (37, Cofidis): Im Vorjahr trug der gebürtige Berliner noch neun Tage das Bergtrikot. In diesem Jahr befinde er sich laut Wegmann "nicht in der besten Verfassung."
So tritt Geschke aus seiner zehnten Tour bestenfalls als fleißiger Helfer in Erscheinung. Individuell kann er keine Akzente setzen, was den Routinier selbst unzufrieden stimmt.
John Degenkolb (34, DSM-Firmenich): Der Etappensieger der Tour de France 2018 nimmt mittlerweile eine neue Rolle im Hintergrund ein.
Der Sprinter ist "Road Captain", hat die Aufgabe, dass im Fahrerteam ein Rädchen ins andere greift.
Titelfoto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa