Weil er wie ein Irrer Auto fährt: Mann wird von Radrennen ausgeschlossen

Albi (Frankreich) - Der Welt-Radsportverband (UCI) hat hart durchgegriffen. Grund war die Fahrweise von Danny Stam (51, Niederlande), dem Team-Chef des Frauenradsport-Teams "SD Worx," die völlig inakzeptabel war!

Danny Stam (51) war selbst ein erfolgreicher Radsportler. (Archivbild)
Danny Stam (51) war selbst ein erfolgreicher Radsportler. (Archivbild)  © KURT DESPLENTER / BELGA / AFP

Doch von Anfang an: Demi Vollering (26, Niederlande) lag vor der fünften Etappe der Tour de France Femmes, der acht Etappen langen Tour de France der Frauen, im Gesamtklassement vielversprechend auf den zweiten Platz.

63 Kilometer vor dem Ziel der 126,1 Kilometer langen Etappe nach Albi hatte die Niederländerin einen Defekt. Das Hinterrad musste ausgetauscht werden!

Dies dauert etwas länger, war aber eigentlich kein Problem, weil das Fahrerinnenfeld gerade eher am Bummeln war.

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Vollering fuhr wieder los und nutzte direkt den Windschatten ihres Teamfahrzeugs, welches von Team-Chef Danny Stam gesteuert wurde.

Im Windschatten von Teamfahrzeugen zu fahren ist nach dem UCI-Reglement verboten, wird aber in der Regel nach Defekten oder Stürzen toleriert, um den Fahrerinnen Anschluss an eine Gruppe oder das Hauptfeld zu ermöglichen.

"SD Worx" hatte dabei aber gehörig übertrieben, weshalb ein UCI-Kommissar vom Motorrad aus einschritt. Der Deutschlandfunk teilte auf Twitter die Szene, die zum Ausschluss von Stam führte.

UCI: Zeitstrafe von 20 Sekunden und 500 Schweizer Franken

Die "Windschattenfahrerin" Demi Vollering (26) hat 20 Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt bekommen. (Archivbild)
Die "Windschattenfahrerin" Demi Vollering (26) hat 20 Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt bekommen. (Archivbild)  © TOM GOYVAERTS / BELGA / AFP

Grundsätzlich gilt bei Radrennen, dass Autos immer rechts und Motorräder immer links fahren. Vor dem Rennen bekommen die Teamfahrzeuge einen Rang zugewiesen, wo sie hinter dem Feld hinterherfahren.

Gerät eine ihrer Fahrerinnen in Schwierigkeiten, ist es erlaubt, den Rang zu verlassen und nach vorne zu fahren oder auch stehenzubleiben.

Natürlich dürfen die Teamfahrzeuge anschließend auf ihre Position zurückkehren, aber die Sicherheit der Fahrerinnen muss natürlich gewährleistet sein.

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Danny Stam fuhr wenig vorausschauend und sehr rasant, sogar über den nicht befestigten Teil der Straße.

Die UCI begründete ihre Entscheidung daher wie folgt: "Die Fernsehbilder zeigen deutlich, dass das Überholen anderer Autos und Fahrer durch Herrn Stam besonders gefährlich war. In Anbetracht der darauf folgenden unangemessenen Kommentare entschied die Jury, basierend auf die Artikel 2.12.007/4.7 und 2.12.007/8.2.2 des UCI-Regelwerks, eine Strafe von 500 Schweizer Franken (523 Euro, d. Red.) auszusprechen und den Ausschluss vom Rennen."

Diese Regeln besagen, dass Windschattenfahren verboten ist und dass Fahrerinnen nicht unnötig gefährdet werden dürfen.

"SD-Worx" kämpft um das Gelbe Trikot

Die "Tour de France Femmes" findet erst das zweite Mal statt. (Archivbild)
Die "Tour de France Femmes" findet erst das zweite Mal statt. (Archivbild)  © Jeff PACHOUD / AFP

Demi Vollering bekam daher eine Zeitstrafe von 20 Sekunden aufgebrummt und rutschte im Gesamtklassement von Platz zwei auf sieben.

Für Danny Stam ist dagegen nun kein Platz mehr bei der Tour de France.

Schlecht lief es für "SD Worx" trotzdem nicht. Lotte Kopecky (27, Niederlande) trägt seit der ersten Etappe am Sonntag das Gelbe Trikot der Gesamtführenden, welches die Sprinterin auf der Bergetappe am Samstag aber nicht verteidigen werden kann.

Da sollte dann eigentlich Demi Vollering durchstarten.

Titelfoto: Bildmontage: JEFF PACHOUD / AFP, KURT DESPLENTER / BELGA / AFP

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