Tragischer Todesfall im Radsport: Olympia-Star auf offener Straße niedergestochen
Antioquia (Kolumbien) - Der kolumbianische Radsport wird von einem tragischen Todesfall erschüttert. Marlon Pérez (†48) verstarb am Freitag nach einer schlimmen Messerattacke.
Dem Straßen- und Bahnradfahrer wurde in seiner Heimat Antioquia am Donnerstag auf offener Straße von einem Mann in den Hals gestochen und er einfach liegen gelassen.
Als er von Passanten entdeckt wurde, war es bereits zu spät, wie "El Columbiano" berichtet. Demnach hätten Rettungskräfte sofort versucht, ihn wiederzubeleben, doch aufgrund der Schwere seiner Verletzungen sei er im Krankenhaus bereits ohne Lebenszeichen angekommen.
Er wurde an lebenserhaltende Maßnahmen angeschlossen, doch am Freitag verlor er den Kampf um sein Leben. Die Umstände des Angriffs sind noch völlig unklar, die Polizei ermittelt in jegliche Richtungen. Ein Verdächtiger wurde zwar klar identifiziert, flüchtete jedoch vom Tatort. Die Beamten fahnden mit Hochdruck nach ihm.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass die beiden sich kannten und in Streit gerieten, da Zeugen berichteten, die beiden hätten sich vor dem Angriff unterhalten. Auch würde untersucht werden, ob Alkohol beim Tatverdächtigen oder dem Verstorbenen im Spiel gewesen seien.
Marlon Pérez nahm dreimal an den Olympischen Sommerspielen teil und fuhr auch bei den Paralympics
Pérez begann in den 90er Jahren mit dem Radsport, zu seinen größten Erfolgen zählte der Sieg bei der "Tour Nord-Isère" 2000 in Frankreich.
Dreimal nahm er am Giro d'Italia teil, bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta, 2000 in Sydney und 2004 in Athen startete er im Bahn- und Straßenradsport.
Bei den Panamerikanischen Spielen 2011 gewann er auf der Straße das Einzelzeitfahren. 2017 ging Pérez als Pilot an der Seite des sehbehinderten Fahrers Nelson Serna (58) bei den Weltmeisterschaften im Paracycling an den Start. Das Duo gewann auf Anhieb den Titel.
"Heute nehmen wir Abschied von einem großen Champion, aber vor allem von einem außergewöhnlichen Menschen, dessen Lächeln, Kameradschaft und Kampfgeist denjenigen von uns, die die Ehre hatten, ihn zu kennen und mit ihm zu arbeiten, immer in Erinnerung bleiben werden", trauerte der kolumbianische Radsportverband um ihn.
Seinen letzten Wettkampf bestritt Pérez 2021 bei den Paralympischen Spielen in Tokio, danach beendete er seine Karriere.
Titelfoto: IMAGO / Isosport